Von: APA/dpa
Fast 50 Jahre nach ihrer TV-Premiere mit Comedystar John Cleese kommt die britische Kultserie “Fawlty Towers” auf die Bühne. Das Theaterstück gleichen Namens wurde von Cleese, der als Mitglied der Komikertruppe Monty Python (“Das Leben des Brian”) berühmt wurde, für die Bühne adaptiert. Die Premiere des zweistündigen Stückes am Apollo Theatre in London ist für Mittwochabend angesetzt.
Bühnenbild und Kostüme ähneln der TV-Vorlage, die Cleese mit seiner damaligen Frau Connie Booth geschrieben hatte, im Detail. Das Stück basiert auf drei der beliebtesten Folgen – darunter die vielleicht bekannteste Episode “Die Deutschen” (The Germans).
Der 84-jährige Cleese, der diesmal nicht selbst auf der Bühne steht, nahm die Deutschen gegen das in England verbreitete Vorurteil in Schutz, sie hätten keinen Humor. “Ich fand immer, dass die Deutschen einen sehr guten Sinn für Humor haben”, sagte er bei einer Presseveranstaltung Anfang Mai. Das Publikum in Deutschland habe immer am besten reagiert auf seine Shows. Allerdings werde das Bild der Deutschen in England noch immer von karikaturhaften Darstellungen in alten Kriegsfilmen geprägt. “Und einige Zeitungen bestätigen das”, sagte Cleese.
“Fawlty Towers” spielt in einem leicht heruntergekommenen Hotel im südwestenglischen Küstenort Torquay, das von dem cholerischen Chef Basil Fawlty – im TV gespielt von Cleese, auf der Bühne nun von Adam Jackson-Smith – geführt wird. In “Die Deutschen” schärft Fawlty seinen Mitarbeitern ein, im Gespräch mit den deutschen Gästen bloß nicht den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg zu erwähnen (“Don’t mention the war!”). Dann macht er aber selbst andauernd solche Anspielungen. Die TV-Serie, von der es nur zwei Staffeln mit je sechs Folgen gibt, wurde 1975 beziehungsweise 1979 in der BBC ausgestrahlt.
Cleese (“Ein Fisch namens Wanda”) gilt als einer der wichtigsten britischen Komiker und Schauspieler der jüngeren Geschichte. Zuletzt sorgte er vor allem abseits der Bühne für Aufsehen, weil er wiederholt die öffentlich-rechtliche BBC kritisierte und eine Sendung beim rechtspopulistischen Sender GB News moderierte sowie sich öffentlich mit seinem Monty-Python-Kollegen Eric Idle stritt.