Von: APA/dpa
Die Sängerin Céline Dion, die am sogenannten Stiff-Person-Syndrom leidet, hat erstmals seit Bekanntwerden ihrer Diagnose in einem Fernsehinterview über ihr Leben mit der seltenen Autoimmunerkrankung gesprochen. Es fühle sich so an, als wenn dich jemand erwürgt, beschrieb die 56-Jährige die schweren Krämpfe in ihrer Kehle – als ob Kehlkopf und Rachen zugedrückt würden, führte Dion in dem am Dienstagabend (Ortszeit) beim US-Sender NBC ausgestrahlten Interview aus.
Die Krankheit könne überall im Körper zu Muskelkrämpfen führen, sodass etwa ihre Hände oder Füße erstarren würden. Bei schweren Anfällen habe sie sich auch schon Rippen gebrochen, sagte die gebürtige Kanadierin.
Dion hatte im Dezember 2022 mitgeteilt, dass bei ihr die seltene neurologische Erkrankung diagnostiziert worden sei. Sie leide an Muskelkrämpfen und habe dadurch manchmal Probleme beim Gehen und beim Singen, sagte sie damals. Deshalb hatte die “My Heart Will Go On”-Sängerin alle für 2023 und 2024 geplanten Termine ihrer “Courage World Tour” in Europa abgesagt.
Der NBC-Moderatorin Hoda Kotb erzählte sie nun, dass erste Symptome schon vor vielen Jahren aufgetreten seien. Während ihrer Deutschlandtournee “Taking Chances” im Jahr 2008 habe sie erstmals Schwierigkeiten beim Singen verspürt. Ihre Stimme sei hochgegangen und sie habe die Kontrolle über ihre Stimme verloren. Sie habe große Angst davor gehabt, auf die Bühne zu gehen.
Mit Physiotherapie, Gesangstraining und Medikamenten kämpfe sie gegen die Krankheit an. “Ich werde auf die Bühne zurückkehren, selbst wenn ich kriechen muss, selbst wenn ich mit meinen Händen sprechen muss”, sagte Dion. Sie vermisse ihre Fans sehr. Für eine mögliche Rückkehr auf die Bühne nannte sie aber keinen Zeitpunkt.
Ende Juni kommt der Dokumentarfilm “I Am: Céline Dion” heraus, in dem sie den Kampf gegen ihre Krankheit festhält. Mit einem Auftritt bei der Grammy-Verleihung sorgte sie im Februar für eine Überraschung. Dion trat unter tosendem Applaus auf die Bühne, um das beste Album des Jahres zu präsentieren.