Von: APA/dpa
Auch zu Weihnachten kann man mit dem “Traumschiff” in weite Ferne reisen, ohne das Wohnzimmer zu verlassen. Der Dampfer fährt am Stefanitag (26. Dezember, 20.15 Uhr, ORF 2) wie im vergangenen Jahr um diese Zeit in die USA, genauer gesagt ins Tal des berühmten New Yorker Flusses: ins Hudson Valley. Anders als sonst konzentrieren sich die “Traumschiff”-Macher dieses Mal auf zwei statt der traditionell drei Geschichten.
Da ist einmal der Familienclan um den alten und allerhöchstens semi-sympathischen Reeder und (Traum-)Schiffseigner Hendrik Hansen (Peter Kremer), der in klassischem Patriarchen-Gehabe Kinder und Enkelin Lilly (Alissa Lazar) zu seinem 70. Geburtstag auch deshalb um sich scharrt, weil er die Zukunft des Familienunternehmens gesichert sehen will.
Ein Hauch vom “Kleinen Lord”
Um die streiten sich die Geschwister Frederike (Natalie Avelon) und Jasper Hansen (Marc Schöttner), die vieles in ihrem persönlichen Leben hinten angestellt haben, um dem übermächtigen, oft gnadenlosen und gern Stärke demonstrierenden Alpha-Männchen, das sie zum Vater haben, zu gefallen. “Ein wenig heile Welt schadet nicht zum 70. Geburtstag.”
Aber das Ganze wäre selbstverständlich kein Weihnachts-“Traumschiff”, wenn sich die ganzen Probleme nicht bis zum Pudding in Wohlgefallen aufgelöst hätten – auch dank Enkelin Lilly, der es mit ihrer unbeschwerten Art gelingt, das harte Herz von Opa zum Schmelzen zu bringen. Der Weihnachtsklassiker “Der kleine Lord” lässt grüßen.
Was ist denn da nun zwischen Hanna und Martin?
Viel interessanter ist da das Liebesleben von Hanna Liebhold (Barbara Wussow). Die trifft nämlich an Bord ihre Jugendliebe Thomas Wellenstein (Adnan Maral) wieder. Trotz holpriger Dialoge (“Und du hattest keinen Bart” – “Und der war nicht so grau wie jetzt”) scheinen die alten Gefühle wieder neu zu entflammen.
Eher skeptisch als interessiert beäugt wird das Ganze von Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth), der sich ganz offensichtlich schon vor mindestens zehn Folgen in Hanna verliebt hat, das aber für sich behält. Aus Gründen, die wohl nur die “Traumschiff”-Drehbuchautoren kennen, finden die beiden einfach nicht zusammen und verharren auch im Hudson Valley im Freunde-Modus. Dafür verzeiht Reeder Hansen Grimm nun endlich dessen eigentlich ohnehin längst verjährten Alkoholprobleme und stellt ihm in Aussicht, irgendwann selbst Chef-Kapitän zu werden auf einem seiner Schiffe.
Auf dem “Traumschiff” ist das aber natürlich nach wie vor Florian Silbereisen, der dieses Mal als Max Parger diese schwülstigen Sätze sagen darf: “Wir alle machen Fehler. Das gilt auch für die Liebe, wenn sie am Horizont zu versinken droht und dann doch wieder auftaucht.”
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