Von: APA/dpa
Der in Den Haag geborene Niederländer Harry Wijnvoord ist mit der RTL-Gameshow “Der Preis ist heiß” berühmt geworden. Sie lief in ihrer ersten Inkarnation von 1989 bis 1997, war knallbunt und eine Mischung aus Spielshow und Konsummesse. Am Sonntag, 12. Mai, feiert der Moderator seinen 75. Geburtstag.
Bei “Der Preis ist heiß”, nach der amerikanischen Vorbild-Sendung “The price is right” gestaltet, geht es darum, dass Kandidaten schätzen, was ein bestimmtes Produkt im Handel kostet – etwa eine Packung Reis. Das Publikum brülle dazu wie von Sinnen Wörter wie “Weniger!” oder “50!” – und Wijnvoord steht mitten im Trubel und mahnt mit sonorer Stimme: “Aber nicht überbieten!”
Der Weg ins Fernsehen war für den Niederländer nicht vorgezeichnet gewesen. Wijnvoord kam einst als Teenager nach Deutschland, eher notgedrungen. Sein Vater, der für eine Kürschnerei in Amsterdam arbeitete, war in die Frankfurter Niederlassung der Firma befördert worden, die Familie musste mit. Nach dem vergeblichen Versuch des Vaters, den Sohn ebenfalls zum Kürschner zu machen, wurde Wijnvoord zum Steuerfachgehilfen ausgebildet. Danach wechselte er in die Reisebranche, fand seine Bestimmung – und wurde zufällig als Moderator entdeckt.
Ende der Achtziger begleitete Wijnvoord eine Gruppe von Medienleuten in die USA. Ein Mitreisender war zufälligerweise der Chef der RTL-Unterhaltungssparte. Der habe ihn eines Tages gefragt, ob er sich vorstellen könne, eine Gameshow zu moderieren. “Da habe ich gesagt: Ja – wenn du mir sagst, was eine Gameshow ist.”
Am Ende entstanden mehr als 1.800 Folgen “Der Preis ist heiß”. “Ich hatte das große Glück, in einer Zeit beim Fernsehen zu landen, in der vieles ausprobiert wurde”, sagt Wijnvoord. 1997 war erst einmal Schluss und der Niederländer wandte sich anderen Engagements zu – unter anderem war er im Dschungelcamp. 2022 holte RTL im Zuge der Retrowelle “Der Preis ist heiß” zurück – Wijnvoord war wieder drin. Am 23. Mai soll erneut eine bereits produzierte Folge ausgestrahlt werden, nun beim Sender RTLzwei.