Die Mausis bieten "ein buntes Potpourri an Stimmungen"

Drangsal und Stella Sommer sind Die Mausis

Dienstag, 13. August 2024 | 10:32 Uhr

Von: APA/dpa

Max Gruber alias Drangsal und Stella Sommer sind beide aus der deutschen Pop-Welt als Songwriter nicht mehr wegzudenken. Sommer machte zuletzt als Solokünstlerin in der Indieszene auf sich aufmerksam – meist mit tieftraurigen Songs und cleverer Lyrik. Auch die Texte von Drangsal sind stark, doch lässt sich seine Musik eher als Mix aus New Wave, Post-Punk und Neuer deutscher Welle beschreiben. Nun verschmelzen diese Welten erneut zu der Supergroup Die Mausis.

Bereits vor einigen Jahren arbeiteten Gruber und Sommer, zunächst als Sängerin und Komponistin der Band Die Heiterkeit bekannt geworden, unter diesem Namen zusammen. Herausgekommen ist diesmal das erste gemeinsame Album “In einem blauen Mond” – eine musikalische Gefühlsparade, die von melancholisch-tiefgründig bis humorvoll ein breites Spektrum abdeckt. Es erscheint am Freitag (16. August) beim Label Käsescheiben.

“Ein buntes Potpourri an Stimmungen” – so beschreibt Gruber das Album im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Im Kern sei es eine Repräsentation der Arbeit zu zweit. Den üppigen Arrangements ihrer Soloprojekte hätten sie etwas “gegenüberstellen wollen, das diese Kleinheit und Intimität des Zusammenschreibens in einem Raum widerspiegelt”.

Gleichzeitig ziehe sich trotz der durchaus ernsten Themen eine gewisse Leichtigkeit, die die beiden beim Schreiben hatten, durch den Sound und das Arrangement, fügt Sommer hinzu. “Man kann nicht mit allen Leuten Lieder schreiben”, betont sie. “Das ist schon etwas ziemlich Besonderes, dass das bei uns so gut geht.”

Die Reise beginnt nach einem kurzen Intro mit dem Titelsong, der vom Verlust handelt. Die Beerdigung eines gemeinsamen Bekannten habe die beiden wieder als Songwriter zusammengebracht, sagt Gruber, und darum gehe es auch in “In einem blauen Mond”. Der Titel ist dem Englischen entlehnt, und zwar von der Redewendung “once in a blue moon”, vergleichbar mit dem deutschen “alle Jubeljahre”. Als “blauer Mond” wird der zweite Vollmond eines Monats bezeichnet. Das Phänomen tritt nur selten auf, zum nächsten Mal – kurz nach dem Albumstart – am 19. August.

Für die Mausis schließt sich damit ein Kreis: Den Klassiker “Blue Moon” von Richard Rogers und Lorenz Hart coverten Gruber und Sommer, als sie 2016 das erste Mal als Band in Erscheinung traten. “Wir fanden das einen schönen Bogen, die Platte “In einem blauen Mond” zu nennen, sozusagen einen Bogen zurück zum Anfang zu schlagen”, erzählt Sommer.

Ein besonderes Verhältnis haben die beiden auch zu “Wahr oder erfunden”. “Der ist uns eigentlich zugelaufen”, erinnert Sommer sich. “Wir hatten unabhängig voneinander zwei Gedanken entwickelt, die einfach genau ineinander gepasst haben.” Insgesamt ein “braves Lied”, sind sich die Mausis einig. “Weil es einfach gar nicht so viel wollte, sondern es sich einfach gefügt hat”, ergänzt Gruber. So brauchte es im Studio auch nur zwei Anläufe für die Aufnahme.

Humor beweisen die Mausis auf ihrer Platte ebenfalls, etwa bei dem Titel “Ich leg’ mein Geld in Käse an”, für den die beiden mit Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow zusammenarbeiteten. “Warum? Weil ich es kann”, heißt es im Refrain. Platz für Wortspiele ist in “Der Supergouda”. Darin bittet ein Polizist die Mausis auf dem Weg in den Urlaub zur “Mausweiskontrolle”.

Den Plan für ein gemeinsames Album trugen Gruber und Sommer lange mit sich herum. 2017 hatten die Mausis eine EP veröffentlicht, eine Weihnachtssingle folgte im Jahr darauf. Außerdem hatten die beiden für den bisher einzigen gemeinsamen Auftritt beim Popkultur-Festival 2018 einige Songs geschrieben. “Wir wollten die schon irgendwann mal rausbringen, aber es musste einfach passen”, sagt Gruber.

Als es dann so weit war, ging alles schnell. Von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt mit Cover dauerte es ein Jahr, die Aufnahmen dauerten nur eine Woche. Zum Studio im Berliner Funkhaus fuhren die Mausis mit der Fähre. “Eine Mini-Bootstour noch, bevor es losgeht. Das fand ich immer ganz toll”, so Gruber.

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