Mia Farrow war mit Frank Sinatra und Woody Allen verheiratet

Große Namen begleiten ihr Leben: Mia Farrow wird 80

Sonntag, 09. Februar 2025 | 09:55 Uhr

Von: APA/dpa

Mia Farrow kann mittlerweile auf über sechs Jahrzehnte vor Film- und Fernsehkameras zurückblicken. Den ganz großen Durchbruch hatte sie 1968 mit dem Horrorklassiker “Rosemaries Baby” geschafft. Am 9. Februar wird die Amerikanerin 80 Jahre alt. Das Alter ist der Schauspielerin mit der langen blonden Lockenmähne kaum anzusehen. Wenige Monate vor dem runden Geburtstag stand Farrow auf der Theaterbühne wieder im Rampenlicht.

In dem Zwei-Personen-Stück “The Roommate” begeisterte sie zusammen mit Patti LuPone (75) Ende 2024 die Zuschauer am New Yorker Broadway. Die beiden Leinwand-Veteraninnen glänzten in der Komödie als ungleiche Frauen, die sich plötzlich eine Wohnung teilen müssen. Sie suche das Rampenlicht eigentlich nicht mehr, erzählte Farrow im Interview mit dem US-Sender CBS im September. “Ich bin sehr gut darin, nichts zu tun”, lachte die Schauspielerin. Sie habe gute Freunde und sie könne sich alleine bestens unterhalten.

Von der Seifenoper zum Horror-Schocker

Als Tochter der irisch-amerikanischen Schauspielerin Maureen O’Sullivan (“Tarzan, der Affenmensch”) wurde die junge Farrow in den 1960er-Jahren mit der US-Fernsehserie “Peyton Place” einem breiteren Publikum bekannt. Die Seifenoper war auch für den späteren “Love Story”-Star Ryan O’Neal der Durchbruch.

Als O’Neal im Dezember 2023 mit 82 Jahren starb, postete Farrow auf Instagram mehrere gemeinsame Set-Fotos und zollte dem Schauspieler Tribut. Sie sei damals mit 18 Jahren sehr schüchtern gewesen und habe ihn heimlich verehrt. “Er war so selbstbewusst und sehr, sehr lustig!”, blickte Farrow zurück.

Ehe mit Frank Sinatra

Doch dann wurde sie plötzlich als “It-Girl” der 60er-Jahre entdeckt. Gerade 21 Jahre alt heiratete Farrow 1966 den drei Jahrzehnte älteren, legendären Entertainer Frank Sinatra. Die Ehe hielt nur zwei Jahre, doch ihre Freundschaft habe bis zum Tod des Sängers angedauert, betonte Farrow im CBS-Interview.

1968 gab Star-Regisseur Roman Polanski der zarten Bubikopf-Blondine die Hauptrolle in seinem Horrorschocker “Rosemaries Baby”. Ihre Darstellung einer jungen Frau, die vom Teufel geschwängert wird, machte die Schauspielerin über Nacht weltberühmt.

An der Seite von Robert Redford in “Der große Gatsby” (1974) folgte ein weiterer Kassenschlager. Robert Altman setzte Farrow in seinen Ehefilm “Eine Hochzeit” (1978) als Nymphomanin in Szene.

Viele Filme und Skandale mit Woody Allen

Farrow war von ihrem zweiten Ehemann, dem Komponisten und Dirigenten André Previn, geschieden, als Woody Allen in ihr Leben trat. Dreizehnmal holte der New Yorker Regisseur seine Freundin vor die Kamera, erstmals 1982 für “Eine Sommernachts-Sexkomödie”, zuletzt für “Ehemänner und Ehefrauen” (1992). Dazwischen lagen Highlights wie “Zelig”, “Hannah und ihre Schwestern” und “Verbrechen und andere Kleinigkeiten”.

Sie lebten getrennt in teuren Apartments am New Yorker Central Park. Farrow hatte bereits sieben Kinder, drei aus ihrer Ehe mit Previn und vier aus Korea und Vietnam adoptiert. Schließlich wurde 1987 ihr gemeinsamer Sohn Ronan geboren, später wuchs die Großfamilie auf insgesamt 14 Kinder an.

Gespaltene Familie

Zum großen Bruch kam es 1992. Allen verliebte sich in Farrows Adoptivtochter Soon-Yi Previn, mit der er seit 1997 verheiratet ist und zwei Töchter adoptiert hat. Ein weiterer Skandal sorgt gleich nach der Trennung des Regisseurs und der Schauspielerin für Schlagzeilen: Farrow und die gemeinsame Adoptivtochter Dylan warfen Allen sexuellen Missbrauch des Kindes vor. Die Polizei ermittelte damals, es kam aber nicht zu einer Anklage. Der Regisseur hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen, die heute 39-jährige Schriftstellerin Dylan hält weiter daran fest, die Familie ist völlig gespalten.

Adoptivsohn Moses Farrow (heute 47) warf seiner Mutter 2018 in einem Blogeintrag vor, sie habe ihn und andere seiner vielen Geschwister quasi einer Gehirnwäsche unterzogen und sie später gegen Allen aufgebracht. Die Ausführungen seiner jüngeren Schwester Dylan über die von ihr beschriebene angebliche Belästigung wies er als erfunden ab.

Ronan Farrow (37), der von seinem Vater seit Jahren entfremdet ist, schlug sich auf die Seite seiner Schwester und Mutter. Als Reporter hatte er 2017 den Skandal um sexuellen Missbrauch durch den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein mit aufgedeckt. Um Ronan selbst rankt sich eine pikante Story: Mit der Aussage, dass “möglicherweise” auch Frank Sinatra – und nicht Woody Allen – sein Vater sein könne, sorgte Mia Farrow vor einigen Jahren für Wirbel. Mit seinen blauen Augen und blonden Haaren sieht Ronan dem 1998 gestorbenen Entertainer tatsächlich ähnlich.

Nach der Trennung von Allen zog sich Farrow weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück. Nur gelegentlich trat sie noch vor die Kamera, etwa für den Horrorfilm “Das Omen” (2006), die Komödie “Abgedreht” (2008) und die Netflix-Thrillerserie “The Watcher” (2022).

Trump-Gegnerin engagiert sich

Schon lange engagiert sich Farrow politisch und setzt sich für notleidende Kinder in aller Welt ein. Als Botschafterin für das Kinderhilfswerk Unicef bereiste sie oft Krisenregionen in Afrika. 2008 würdigte das “Time”-Magazin ihren Einsatz und ernannte Farrow zu “einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt”.

Auf Instagram gibt Farrow Einblick in ihr Leben und ihre politischen Anschauungen. Sie postet Bilder von den erwachsenen Kindern und ihren vielen Enkeln neben früheren Glamour-Shots mit Ehemann Sinatra. Der liberale Star wettert gegen Donald Trump und macht sich für Frauenrechte, Demokratie und Umweltschutz stark.

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