Der Longplayer mit 15 Tracks erscheint am Freitag

Krimi und DJ: The Streets mit Film und Album wieder zurück

Dienstag, 10. Oktober 2023 | 08:39 Uhr

Von: APA/dpa

Eigentlich wollte Mike Skinner sein Musikprojekt The Streets 2011 an den Nagel hängen. Doch nun bringt der britische Rapper ein neues Album heraus – und seinen ersten Spielfilm, von Anfang bis Ende selbst produziert. “Es war härter, als ich dachte”, sagt Skinner. “The Darker The Shadow The Brighter The Light”, das erste reguläre Streets-Studioalbum seit zwölf Jahren, ist der Soundtrack zum Film.

Der Longplayer mit 15 Tracks erscheint am Freitag. Die Lieder sind eine Mischung aus UK Garage, Bass, House und Rap – gespickt mit Skinners unverkennbarem britischen Akzent und trockenem Wortwitz.

Einen Film zu machen, war eigentlich seine Hauptidee, wie Skinner im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sagt. “Ich schreibe seit 20 Jahren Story-Songs und mache Musikvideos. Ich denke, es ist eigentlich unvermeidlich, dass man einen Film machen will.”

Der Brite hatte 2002 mit dem Streets-Debütalbum “Original Pirate Material” seinen großen Durchbruch; dort rappte er über das Leben englischer Durchschnittsjugendlicher. Tiefsinnig, mit britischem Akzent und zu House- und Garage-Beats. Nachdem er 2011 das (vorläufige) Aus für The Streets verkündet hatte, folgte im Jahr 2020 das Mixtape “None Of Us Are Getting Out Of This Life Alive”.

In den vergangenen Jahren legte Skinner viel als DJ in Clubs auf. Die Erfahrungen aus dem Nachtleben waren auch die Inspiration für seinen knapp 90-minütigen Krimi, der sich um einen DJ in der Londoner Clubszene dreht, wie er erzählt. Dieser trifft auf eine Clubbesitzerin, die unter anderem mit dem drogenbedingten Tod eines Besuchers fertig werden muss.

Sieben Jahre lang hat er an dem Projekt gearbeitet: Drehbuch, Regie, Schnitt, Finanzierung, Produktion, Musik. Sogar die Hauptrolle im Film hat Skinner selbst übernommen. “Eigentlich war nichts im Einzelnen schwer und ich habe wirklich alles sehr gerne gemacht, aber die Menge an Arbeit war manchmal einfach überwältigend”, sagt er. “Mir wurde klar, warum die Leute keine Filme auf eigene Faust machen.”

Die Ideen zu den Songs hätten sich langsam entwickelt, schließlich sollten sie thematisch zu den Szenen und Orten im Film passen. “Ich glaube, diese Einschränkungen haben mir mehr gegeben. Es macht dich kreativer”, findet er. Herausgekommen sind Lieder wie “Too Much Yayo”. Es läuft zu Beginn des Films während einer Clubszene, die (berauschte) Menschen auf der Tanzfläche zeigt. Passend dazu heißt es: “Gefangen im Nachtclub, winzig kleine Köpfe sind allein. Licht zieht an ihnen vorbei, es verfehlt einige und findet sie dann”.

Der Einfluss aus Skinners DJ-Zeit ist dem neuen Album anzumerken, viele Songs klingen etwas “clubbiger”. Und auch wenn die Platte eigentlich mit dem Film zusammenhängt, solle sie auch als einzelnes Werk funktionieren, hieß es einer Ankündigung. Das tut sie auch.