Möbel von Harald Juhnke werden versteigert

Mobiliar mit Promi-Bonus: Juhnke-Möbel werden versteigert

Dienstag, 22. April 2025 | 13:17 Uhr

Von: APA/dpa

Seine Villa in Grunewald ist schon lange Geschichte. Nun werden neue Besitzer für einige antike Möbelstücke aus der einstigen Berliner Fluchtburg des vor fast genau 20 Jahren gestorbenen Entertainers, Schauspielers und Sängers Harald Juhnke gesucht. Zu Hause umgab sich Juhnke mit edlen Schränken, Kommoden und Tischen etwa im französischen Louis-XVI-Stil. Was von seinen Erben bisher nicht verkauft wurde, wird am 26. April in der Nähe von Stuttgart versteigert.

Nach Angaben des Auktionshauses Eppli soll unter anderem eine Prunkkommode aus Rosenholz, Palisander und getönten Edelhölzern den Besitzer wechseln. Angeboten werden auch ein Salontisch aus Mahagoni und Rosenholz, drei vergoldete Sessel sowie ein Bürotisch und ein Bibliotheksschrank. Laut Eppli haben die einstigen privaten Juhnke-Besitztümer einen Startpreis zwischen 250 und 2.500 Euro. An der Auktion kann vor Ort, aber auch online teilgenommen werden.

Auktionshaus hofft auf Fans

Der Schauspieler habe die antiken Kommoden, Salontische und Salonsessel in den 1980er-Jahren gekauft, sagt der Leiter der Auktionshalle, René Waldrab. Sein Haus hofft vor allem auf viele Juhnke-Fans, die sich eine Erinnerung an den Star ins Wohnzimmer stellen möchte. Denn: “Antikes Mobiliar ist schwer zu verkaufen”, sagt Waldrab. “Aber wenn es als Bonus die Provenienz hat, dann macht es das deutlich attraktiver.” Für die Fans des Entertainers habe ein solches Erinnerungsstück “zugleich einen hohen emotionalen Wert”, schätzt Eppli-Antiquitätenexperte José Juan Martinez-Garcia.

Bis zur Versteigerung stehen die acht Möbelstücke – im französischen Stil und gegen Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt – in den prall vollgestellten Eppli-Auktionshallen in Leinfelden-Echterdingen nahe Stuttgart. In den engen Gängen stapeln sich die Raritäten, Antiquitäten und Schmuckstücke – klein und filigran oder groß und einnehmend, alt oder modern, von schlichter Schönheit oder verschnörkelt.

Ein Berliner Original

Juhnke, jüngeren Jahrgängen eher ein Begriff aus der Retrokiste des deutschen Fernsehens, gilt für viele auch lange nach seinem Tod als einer der größten Entertainer Deutschlands – ein echtes Berliner Original. Rund fünf Jahrzehnte lang gehörte er zu den prägenden Figuren der Unterhaltungsbranche im Theater und deutschen Fernsehen. Geboren 1929 in Berlin, wurde er zunächst durch Theater- und Filmrollen bekannt, ehe er in den 1970er- und 80er-Jahren mit Shows wie “Musik ist Trumpf” und an der Seite von Grit Boettcher in “Ein verrücktes Paar” vor der Kamera stand.

Legendär waren sein Charme, sein Witz und auch sein Hang zum Alkohol, der ihm den Ruf des “deutschen Frank Sinatra” mit tragischem Unterton einbrachte. “Ein Bettler, ein Playboy, ein Söldner, ein Spieler, ein Clown und ein Poet”, so beschreibt sich Juhnke selbst in seiner Version von Sinatras “That”s Life”. Seine Definition von Glück? “Keine Termine und leicht einen sitzen”, wie er sagte. 2005 starb Juhnke, an Demenz erkrankt, mit 75 Jahren in einem Pflegeheim.

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