Von: luk
Leifers/Maranello – Es war im Jahr 1985 als der damals siebenjährige David Donolato aus Südtirol Briefpapier und Stift nahm, sich ein Herz fasste und an Enzo Ferrari, dem Chef der italienischen Sportwagenschmiede, schrieb. 36 Jahre lang gab es keine Antwort, doch vor einigen Monaten kam Post aus Marenello. Wie sich herausstellte, hatte Enzo Ferrari damals den Brief aus Südtirol beantwortet, doch offenbar ist dieser nicht in Leifers angekommen.
Wie die Zeitung Alto Adige am Mittwoch berichtet, hatte der Vater von David Donolato, der heute 79-jährige Diego Donolato, damals seinem Sohn ein Modell eines Formel-1-Wagens mit Motor und zum hineinsetzen angefertigt. Er ermunterte David, Enzo Ferrari zu schreiben und ihn um einige originale Sticker zu bitten. So sollte das fahrbare Modell komplettiert werden. Auch eine Bitte, das Ferrari-Werk zu besichtigen war formuliert.
Alto AdigeAuf das Schreiben kam jedoch keine Antwort. 36 Jahre später gab es dann eine unerwartete Überraschung: Ein Brief aus dem Ferrari-Sitz traf in Südtirol ein.
An David Donolato, der heute in Verona als Ingenieur tätig ist, und seinem Vater erging die Einladung, drei Tage nach Maranello zu kommen. Ferrari spendierte Luxushotel sowie üppiges Essen. Es gab eine Fabrik-Besichtigung sowie Treffen mit der Geschäftsleitung. Abgeholt wurden die Südtiroler natürlich in einem Ferrari.
Die Geschäftsleitung – so erklärt David Donolati – habe erklärt, dass Enzo Ferrari 1985 sehr wohl auf den Brief auf Südtirol geantwortet habe. Das habe er mit allen Briefen von Kindern so gehandhabt. Der Brief sei vermutlich auf dem Postweg verloren gegangen. Vater und Sohn haben nun eine Kopie des Antwortschreibens erhalten.
Ferrari stieß durch Zufall auf die Geschichte: Die Firma wollte einen Promo-Film drehen und dafür drei Menschen einladen, die 1985 als Kind das Ferrari-Werk besucht haben. Sie sollten von ihren Erlebnissen sprechen. Über 2.000 Briefe von damals haben die Ferrari-Leute gesichtet und sind dabei auf David Donolato gestoßen.