Von: APA/Reuters
Der Oscar-Preisträger Louis Gossett Jr. ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren. “Mit tiefem Bedauern müssen wir bestätigen, dass unser geliebter Vater heute Morgen verstorben ist”, teilte die Familie des US-Schauspielers in einem Statement am Freitag mit. Gossett wurde 1983 mit der begehrtesten Trophäe Hollywoods für seine Rolle als furchteinflößender US-Marine-Ausbildner Emil Foley im Film “Ein Offizier und Gentleman” als erster schwarzer Nebendarsteller gewürdigt.
Vor ihm hatten erst zwei Schwarze den Schauspiel-Oscar gewonnen: Hattie McDaniel (1940) für die beste weibliche Nebenrolle in “Vom Winde verweht” und Sidney Poitier als Hauptdarsteller in “Lilien auf dem Felde” (1964). “Mehr als alles andere war es eine große Bestätigung meiner Position als schwarzer Schauspieler”, sagte Gossett über die Auszeichnung später in seinen Memoiren.
In diesem 2010 erschienenen Buch schrieb Gossett offen über den Rassismus, dem er schon früh in Hollywood begegnete. So wurde er unter anderem mit Handschellen an einen Baum gefesselt, nachdem er angehalten worden war, weil er nachts in Beverly Hills spazieren ging. Er erzählte auch von den Schwierigkeiten, Jobs zu bekommen, von der ungleichen Bezahlung im Vergleich zu weißen Schauspielern und vom Kampf gegen Drogen und Alkohol.
Geboren am 27. Mai 1936, stand der gebürtige New Yorker schon mit 17 Jahren auf der Theaterbühne. Der 1,90 Meter große Student hätte auch im Basketball Karriere machen können, doch Gossett entschied sich für die Schauspielerei. Seinen ersten Filmauftritt hatte er 1961 an der Seite von Poitier in dem Drama “Ein Fleck in der Sonne”. Seine Fernsehrolle als Sklave in der Südstaaten-Serie “Roots” (1977) brachte ihm eine Emmy-Trophäe ein.
Gossett ließ sich nicht auf Sozial-Dramen festlegen: In dem Abenteuerfilm “Die Tiefe” mit Jacqueline Bisset und Nick Nolte spielte er einen Gangster, in Wolfgang Petersens Science-Fiction-Film “Enemy Mine – Geliebter Feind” ein außerirdisches Wesen, in der Action-Reihe “Der stählerne Adler” war er als Kampfpilot zu sehen.
Der Schauspieler, der auch als Produzent, Regisseur, Sozialaktivist und Gründer der Eracism Foundation zur Bekämpfung von Rassismus tätig war, starb laut “Washington Post” in einem Rehabilitationszentrum in Kalifornien.