Newcomerin Anaïs singt in mehreren Sprachen

Popsängerin Anaïs erfüllte sich Traum

Mittwoch, 31. Juli 2024 | 06:40 Uhr

Von: apa

Sängerin Anaïs hat sich heuer beim Lido Sounds mit leichtfüßigen Popsongs vorgestellt. “Das ist ein französischer Name. Meine Mama kommt aus Belgien, ich bin zu Hause zweisprachig mit Deutsch und Französisch aufgewachsen, habe aber nie in einem französischsprachigen Land gelebt”, sagte Anaïs im APA-Interview. Manchmal reichen Sprachen nicht aus, um Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen – “so fand sie einen Weg, sich durch Musik auszudrücken”, heißt es in ihrer Biografie.

“Ich bin viel umhergezogen in Deutschland, also in München geboren, nach Hamburg gezogen, dann nach Hannover”, erzählte die 21-Jährige über sich. “Während meiner Jugend und Schulzeit hatte ich nie vor, Sängerin zu werden. Ich habe immer aus Spaß in Chören und Schulbands gesungen, aber das war nie ein Karrierewunsch.” Mittlerweile habe sie sich aber einen “Traum erfüllt”.

Der Reihe nach: Nach Matura studierte Anaïs drei Semester Jus, spürte aber zunehmend wenig Begeisterung: “Während der Pandemie rückte das Studium für mich immer weiter in den Hintergrund. Zeitgleich begannen Freunde von mir, in der Musikszene Fuß zu fassen. Wir fingen an, gemeinsam Musik zu machen. Ich habe Videos mit Gesang von mir hochgeladen. Daraufhin meldeten sich Leute von Managements bei mir. Da sah ich mich zum ersten Mal als Sängerin und habe mich darauf eingelassen.”

Leichtfüßiger Pop sei “eine sehr gute Beschreibung” für ihre Lieder. “Ich würde meine Musik poppig nennen, aber trotzdem nicht so krass Radio”, betonte Anaïs. Beeinflusst habe sie zunächst die neuseeländische Singer-Songwriterin Benee, dann Billie Eilish (auch wegen der Produktion) und Dua Lipa, deren letzte Discosachen die Sängerin ansprachen. Aber ich liebe auch französische Musik, auch wegen der Leichtigkeit.

Ihr Texte seien oft autobiografisch: “Viel mit Liebe, Liebeskummer, ganz klar”, lachte die Newcomerin. Anaïs singt “größtenteils englisch, manchmal sind französische Worte oder Sätze drin”. Deutsch verwendet sie eher bei Features, wenn sie ihre Stimme Songs anderer Künstler beisteuert. “Ich dachte immer, Englisch ist das A und O. Ich denke, schreibe und singe intuitiv auf Englisch. Ich schreibe aber auch sehr viel für andere Künstlerinnen auf Deutsch. Dabei habe ich bemerkt, dass diese Sprache für mich viel emotionaler ist, weil ich sie tagtäglich spreche.”

Mit dem Thema Sprache und Musik würde sie sich derzeit intensiv befassen: “Ich habe den Eindruck, die Sprache, die ich bei Erarbeiten von Melodien im Songwritingprozess benütze, ist stark ausschlaggebend für das Timbre meiner Stimme. Manchmal finde ich eine etwas dunklere Melodie, die habe ich vermutlich auf Deutsch eingesungen. Wenn ich etwas Hookigeres finde, ist es Englisch. Alles was so eine Leichtigkeit hat, Französisch.”

Vermutlich 2025 wird man von Anaïs viel mehr hören. “Wir arbeiten an etwas, aber ich darf noch nichts verraten”, gab sich die Deutsche noch geheimnisvoll.”

(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)