Von: luk
Branzoll – Die Partnerschaft zwischen der Raiffeisenkasse Unterland und der Kulturhaus Branzoll Genossenschaft wird für weitere zwei Jahre fortgeführt.
Mit der Unterzeichnung eines neuen Sponsoring-Vertrages im Juni 2019 haben sich die Vorstände der beiden Genossenschaften auf die Kontinuität der mittlerweile dauerhaften Partnerschaft geeinigt. Die Raiffeisenkasse Unterland wird somit auch in den Jahren 2019 und 2020 die ehrenamtlich-privat geführte Kulturhaus-Genossenschaft finanziell unterstützen. „Die Verteilung von Mitteln für das Sponsoring von ehrenamtlichem Engagement wird auch für uns Raikas schwieriger. Das Kulturhaus ist jedoch in unserem Dorf Branzoll eine zentrale Struktur für das kulturelle und soziale Leben. Die Leistungen der KH-Genossenschaft und ihr kollektiver Wert stehen nicht zur Diskussion. Deshalb besteht der Verwaltungsrat der Raiffeisenkasse Unterland auf die Fortführung des Sponsoring-Verhältnisses“, so der Obmann der Bank, Robert Zampieri.
Seit ihrer Gründung schreibt die KH-Genossenschaft rote Zahlen. Daran wird auch der im Juni unterzeichnete Sponsoring-Vertrag nichts ändern. Wirtschaftlich tragfähige Mietpreise für die Nutzung des Kulturhauses könnten niemals durchgesetzt werden – weder bei den ehrenamtlich arbeitenden Vereinen des Dorfes, noch bei privaten Nutzern. Dies wäre schlicht und einfach zu teuer. Zudem geht das Führen, Verwalten und Instandhalten eines solchen Hauses immer mehr mit stetig steigenden Kosten, Bürokratieaufwand und persönlicher Haftung der Vorstände einher. Dieses „Dilemma“ ist in Südtirol kein Einzelfall, es betrifft die meisten privat geführten Vereinshäuser unseres Landes.
Gewaltig waren die Ausgaben der KH-Genossenschaft in den letzten fünf Jahren für die Neuinvestitionen durch öffentlich auferlegte Sicherheitsvorschriften. Nach einer Prüfung und teilweise Überarbeitung der zentralen Gewerke (Statik, Elektroanlage, Brandschutzanlage, Lüftungsanlage, Hydraulik – ca. 35.000 Euro) im Jahre 2014 hat die KH-Genossenschaft in den Jahren 2018 und 2019 weitere 65.000 Euro in die Hand genommen um die Theaterbühne und ein paar Bauelemente (v.a. Erhöhung von Brüstungen u. Handläufen) in einen sicherheitstechnisch rechtskonformen Zustand zu bringen.
Dazu der Obmann der KH-Genossenschaft, Christoph Pizzini: „Ich anerkenne, dass das Thema Sicherheit für eine öffentlich zugängliche Struktur wesentlich ist. Womit ich mich
allerdings schwer tue ist, wenn sich der rechtlich-technokratische Zwang gegen den gesunden Menschenverstand durchsetzt. In der Substanz waren die Investitionen in die neuen Anlagen kaum nachvollziehbar. Bis auf ein paar Ausnahmen waren die Anlagen weder abgenutzt noch in ihrer Funktionstauglichkeit eingeschränkt. Ein beachtlicher Teil der Gelder wurde allein für gutachterliche Messungen, Analysen und Prüfbescheide verwendet. Gleiches gilt für entsprechende Wartungsverträge mit Spezialfirmen, die eigens abgeschlossen werden mussten. Von der stetig ansteigenden Verwaltungsarbeit abgesehen
ist dieser Investitionsaufwand mit Eigenmitteln der KH-Genossenschaft keineswegs schulterbar. Ich bin daher froh, dass wir ein sehr gutes Verhältnis zur Raika Unterland haben, welche uns als Sponsor seit der Genossenschaftsgründung treu zur Seite steht.“