Von: APA/dpa
Zu Ehren des offiziellen Geburtstags von König Charles III. sind mehr als 1.000 Menschen in Großbritannien für ihren Einsatz für die Allgemeinheit mit royalen Ehren ausgezeichnet worden. Mit den “King’s Birthday Honours” wurden unter anderen Prominente wie die Musiker Liz Mitchell (Boney M.) und Simon Le Bon (Duran Duran), Schauspielerin Imelda Staunton (bekannt als “Dolores Umbridge” in “Harry Potter”) oder der frühere Premierminister Gordon Brown, gewürdigt.
Das britische Ordenssystem ist vielfältig. Am bekanntesten ist die Ritterwürde, die mit einer Erhebung zum Sir oder zur Dame einhergeht. Abgestuft darunter finden sich die Orden CBE, OBE und MBE. Die Titel lauten in Gänze Commander, Officer und Member of the British Empire. Sie werden in den meisten Fällen von der britischen Regierung vergeben, aber alle Bürger dürfen Vorschläge machen.
Die “King’s Birthday Honours List” umfasst insgesamt 1.077 Menschen, davon sind 509 Frauen. Die Liste erscheint traditionell zu den offiziellen Geburtstagsfeierlichkeiten für das Staatsoberhaupt. Charles III. ist bereits am 14. November 75 Jahre alt geworden, an diesem Samstag wird mit der Parade “Trooping the Colour” gefeiert.
Ex-Premier Brown, der von 2007 bis 2010 regierte, ist jetzt Mitglied im exklusiven Orden “Companions of Honour”. Ihm gehören maximal 65 Menschen an, die sich in Kunst, Wissenschaft, Medizin und im öffentlichen Dienst verdient gemacht haben. Zum Sir gemacht wurde der einstige Russland-Investor und heutige Kreml-Kritiker Bill Browder, der die Auszeichnung den politischen Gefangenen in Russland wie Alexej Nawalny und Wladimir Kara-Mursa widmete.
Auch Radsport-Star Mark Cavendish, der insgesamt 34 Etappen bei der Tour de France gewann, ist nun ein Sir. Schauspielerin Staunton, die in der Netflix-Serie “The Crown” in zwei Staffeln Charles’ Mutter Queen Elizabeth II. verkörperte, wurde zur Dame erhoben.
Auch zahlreiche Menschen, die sich für soziale Projekte und gesellschaftliche Belange einsetzen, dürfen nun einen Ehrentitel führen. Unter den weniger prominenten Titelträgern sticht Alan Bates hervor, der zum Sir ernannt wurde. Der frühere Postmeister trug entscheidend zur Aufklärung eines der größten Justizskandale Großbritanniens bei. Hunderte Postfilialleiter waren zu Unrecht wegen des Vorwurfs verurteilt worden, sie hätten sich bereichert – dabei war ein Computerfehler schuld.
Der an Krebs erkrankte König ehrte zudem seine persönlichen Ärztinnen und Ärzte. Der königliche Chefarzt Michael Dixon ist nun Commander of the Royal Victorian Order (CVO). Charles’ Hausärztin Fiona Butler sowie der Leibarzt seiner Ehefrau Königin Camilla, Michael Dooley, wurden zu Lieutenants of the Royal Victorian Order (LVO) ernannt. Zu LVO gemacht wurden auch zwei Finanzberater der Royals sowie der Pfarrer der Kirchengemeinde in der Nähe von Charles’ Anwesen in Schottland, Kenneth MacKenzie. Diese Titel werden vom König persönlich für Dienste an der Royal Family vergeben und sind unabhängig vom übrigen Ordenssystem.