Auftaktserie von "Un passo dal cielo" wollten viele Deutsche sehen

Harte Kritik – gute Quoten

Dienstag, 01. August 2017 | 11:43 Uhr
Update

Von: luk

Die in Südtirol spielende Fernsehserie „Un passo dal cielo“ mit Terence Hill ist in Italien ein Erfolg, in Deutschland scheint die italienische Produktion weniger gut anzukommen – zumindest was die Kritiker betrifft.

Seit Ende Juli strahlt der Bayrische Rundfunk jeweils freitags wöchentlich die zwölf Folgen der ersten Staffel aus. Deutscher Titel: „Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel“.

In der Serie spielt Terence Hill den Forstkommandanten der Gemeinde Innichen, wo er auf Verbrecherjagd geht. Als Witwer lebt er zurückgezogen in einem Blockhaus am Pragser Wildsee. Die Serie hat das Hochpustertal in ganz Italien bekannt gemacht.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ stellt der Krimiserie nun aber eine beinahe verheerende Kritik aus. Es fehle der rechte Schwung, meint Literaturkritiker Oliver Jungen.

„Das ist alles so müde ausgedacht und inszeniert, dass kaum noch ins Gewicht fällt, wie laienhaft es gespielt ist“, so Jungen weiter.

Auch die schauspielerische Leistung von Terence Hill wird bemängelt: „Dass aber auch Terence Hill in dieser postkartenadretten Rai-Produktion, der man ansieht, dass das Südtiroler Regionalmarketing sie zu guten Teilen bezahlt hat, lediglich zwischen den Gesichtsausdrücken überlegen-verdattert und mitleidig-begütigend wechselt, ist fast eine Frechheit.“

Jungen geht sogar noch weiter und befürchtet, dass diese „Polizeischerzserie“ das „Andenken des blonden Dresch-Flegels zu ramponieren droht“.

„Seppelhafte Südtiroler“

Auch die Darstellung der Südtiroler in der italienischen Krimiserie findet Erwähnung: Sie sei „seppelhaft“. „Wen das an die französischen Sch’tis denken lässt, liegt nicht ganz falsch, auch das eifelmordvertrottelte Dörfchen Hengasch aus der ARD-Serie „Mord mit Aussicht“ liegt stimmungsmäßig nicht fern“, so der Literaturkritiker in der FAZ.

Gute Einschaltquoten

Auch wenn die Kritik in der FAZ hart ist, waren die Einschaltquoten der ersten Folge der “Bergpolizei” vom vergangenen Freitag mehr als gut.

„Bundesweit verfolgten 1,14 Millionen Menschen die Auftaktfolge von ,Die Bergpolizei‘. Sie erreicht damit knapp eine halbe Million Menschen mehr als ein durchschnittlicher Hauptabend freitags im BR Fernsehen. In Bayern, also dem Sendegebiet des BR, erzielte der Start der Serie mit 13,4 Prozent Marktanteil ein überdurchschnittliches Ergebnis und landet unter den fünf erfolgreichsten Sendungen des laufenden Jahres in der Freitags-Primetime des BR Fernsehens“, heißt es auf Nachfrage beim Sender mit Sitz in München.

Bezirk: Pustertal