Von: mk
Bozen – „Vermiglio“ hat es geschafft: Der Film der Bozner Regisseurin Maura Delpero gehört zu den 15 Kandidaten, die aus 85 Bewerbungen für die Shortlist der Auslandsocars ausgewählt wurden. Das hat die Academy of Motion Picture, Arts and Sciences heute bekanntgegeben. Damit ist „Vermiglio“, Italiens Beitrag für die Oscarverleihung 2025, der nunmehr zweite zum Teil in Südtirol gedrehte und IDM- geförderte Kinofilm, der Oscar-Luft schnuppert; der erste war “Höhere Gewalt” („Force Majeure“) von Ruben Östlund, 2015 von Schweden ins Rennen geschickt. Aus der nun formierten Shortlist werden am 17. Januar fünf Filme für die Endrunde der Oscarverleihung nominiert. Diese geht am 2. März im Dolby Theatre in Hollywood über die Bühne.
„Das sind großartige Neuigkeiten – für Maura Delpero, die nach dem Gewinn des ‚Silbernen Löwen‘ in Venedig und der Nominierung für die Golden Globes 2025 nun auf dem Weg zu den Oscars ist, aber auch für ganz Südtirol. Schon die Nominierung ist ein großer Erfolg und zeigt, wie professionell Südtiroler Filmschaffende international agieren“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Maura Delpero habe mit ihrem Film, der auch Südtirol in sich trage, bereits Großartiges erreicht. „Es freut mich sehr zu sehen, dass dieser erfolgreiche Weg weitergeht. Unsere Daumen im Oscar-Rennen sind gedrückt“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Diesem Glückwunsch schließt sich auch Landesrat Marco Galateo an: „Dieser Film zeigt, wie fruchtbringend unsere Filmförderung und die Zusammenarbeit mit staatlichen Partnern ist und welch tolle Erfolge damit erzielt werden können. Ein unglaublicher Erfolg für einen wunderbaren Film“, freut sich auch Marco Galateo, Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für italienische Kultur. Die Regisseurin sei bei ihren ersten Schritten von der italienischen Kulturabteilung und in der Folge kontinuierlich von IDM gefördert worden. „Dass die Entscheidung, lokale Künstlerinnen und Künstler mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen, wichtig und richtig ist, zeigt sich heute eindrucksvoll“, so Galateo.
Bei IDM ist man über die Berufung in die Shortlist besonders stolz. „Südtirol ist zwar ein relativ junges Filmland, hat sich aber international – auch dank Filmförderung – bereits einen sehr guten Namen gemacht und verfügt über eine Riege von herausragenden Südtiroler Filmschaffenden. Das unterstreicht die nunmehr bereits zweite Nominierung für die Shortlist in der Kategorie ‚Internationaler Film‘ für einen IDM-geförderten Film“, sagt IDM-Präsident Hansi Pichler.
Mit Delperos autobiografisch angehauchtem Werk zieht ein stiller, poetischer Film in die vorletzte Runde der Auslandsoscars ein. Die Boznerin, die nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb, hat darin viel aus ihrer eigenen Familiengeschichte verarbeitet. Angesiedelt in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, erzählt der Film vom Leben dreier Schwestern, die mit ihrem exzentrischen Vater in einem Bergdorf leben. Als Lucia den Flüchtlingssoldaten Pietro heiratet, werden die zurückgebliebenen Schwestern durch die Bevorzugung ihres Vaters entzweit. In den Hauptrollen spielen u.a. Martina Scrinzi (“Lubo“), Tommaso Ragno (“Nostalgia”), Giuseppe De Domenico (“Bang Bang Baby”), und Roberta Rovelli (“Der Tränenmacher”). Gedreht wurde an 7 von ingesamt 38 Drehtagen auch in Südtirol – genauer gesagt im ehemaligen Hospiz Klösterle Sankt Florian in Laag/Neumarkt und in dessen Umgebung. Mitgewirkt haben auch Südtiroler Filmfachkräfte wie der Location Manager Daniel Defranceschi, Giuseppe Tedeschi als Regieassistenz oder Sara Pergher als Set-Dresser.
Delperos Film hatte bereits im September den Silbernen Löwen der Filmfestspiele von Venedig erhalten. “Vermiglio” wäre nach “Force Majeure – Höhere Gewalt” von Regisseur Ruben Östlund (2015) der zweite Oscar-nominierte Film, der teilweise in Südtirol gedreht wurde. Am 17. Jänner 2025 werden die fünf Finalisten namhaft gemacht, aus denen Anfang März bei der Oscar-Verleihung der Siegerfilm hervorgeht.
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