Von: Ivd
Berlin – Der IDM-geförderte Film „The Ice Tower“ geht dieser Tage auf Bären-Pirsch. Das Drama der französischen Regisseurin Lucile Hadžihalilović läuft im Wettbewerb der 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin und feiert dort auch Weltpremiere. Dieser Auftritt ist nach dem großen Erfolg von „Vermiglio“ der Leiferer Regisseurin Maura Delpero als Gewinnerin des „Silbernen Löwen“ in Venedig und als Nominierte für die Golden Globes und den Auslandsoscar der nächste Beweis dafür, dass sich Südtirol-unterstützte Filme sehr gut auf dem roten Teppich wichtiger Filmfestivals der ganzen Welt machen. Auf die Leinwände renommierter Festivals geschafft haben es noch etliche weitere Filmprojekte, einige von ihnen dürfen sich auch über wichtige Prämierungen freuen.
„Der ‚Silberne Löwe‘ beim Filmfestival Venedig, der ‚Platform Prize‘ des Toronto Film Festival, der ‚Blaue Panther – TV & Streaming Award‘ und ein Bayerischer Filmpreis: IDM-unterstützte Film haben letzthin sehr wichtige Preise entgegennehmen dürfen. Nun halten wir ‚The Ice Tower‘ die Daumen für den Auftritt in Berlin“, sagt Vera Leonardelli, Direktorin Business Development von IDM. Solche Auszeichnungen seien für den Filmstandort Südtirol sehr wichtig, sie würden genauso wie die vielen Einladungen für Südtirol-Filme auf renommierte Festivals zeigen, wie sorgfältig geförderte Projekte ausgewählt werden und seien eine starke Aufwertung für den Filmstandort Südtirol.
Eine Einladung für den Wettbewerb der Berlinale ist auf jeden Fall ein Ritterschlag in der internationalen Filmwelt, ist dieses Festival doch eines der wichtigsten der Branche überhaupt. Die französisch-deutsche Koproduktion „The Ice Tower“ läuft in Berlin am Sonntag, 16. Februar, im Wettbewerb. Das Drama erzählt von der folgenschweren Begegnung des 16-jährigen Waisenmädchens Jeanne mit Cristina, der Darstellerin der „Schneekönigin“ in einer Verfilmung des gleichnamigen Märchens. Entstanden ist das Drama auch in Südtirol: An acht Drehtagen wurde in Südtirol gedreht, unter anderem in Kaltern, Margreid, Bozen und Meran – unter Beteiligung zahlreicher Südtiroler Filmschaffender. So war etwa die Bozner Albolina Film Serviceproduzent. In den Hauptrollen zu sehen sind Weltstar Marion Cotillard, Clara Pacini, August Diehl und Gaspar Noé.
Große Bedeutung hat auch das Toronto International Film Festival, eines der am stärksten besuchten Filmfestivals der Welt. Die dramatische Komödie „Polvo Seran“ (internationaler Verleihtitel: „They Will Be Dust“) nahm dort 2024 am Wettbewerb um den „Platform Prize“ teil und gewann diesen auch. Der Film von Regisseur Carlos Marques-Marcet erzählt vom unzertrennlichen Paar Claudia, gespielt von Ángela Molina, und Flavio (Alfredo Castro), das gemeinsam in den Tod gehen will, als bei Claudia Krebs diagnostiziert wird. Sie haben aber nicht mit den Reaktionen ihrer Familie gerechnet. Schauplätze der Dreharbeiten in Südtirol waren Kastelruth und Völs, IDM hat das Projekt in der Produktion gefördert. Der Film wurde auch am Filmfest Rom gezeigt.
Ebenfalls auf dem Filmfestival Toronto feierte das Historiendrama „Wilhelm Tell“ bei den „Gala Presentations“ Premiere. Im Film wird der Kampf des Schweizer Nationalhelden und seiner Freunde gegen die Österreicher nachgezeichnet. Das Drehbuch, eine Adaption des Theaterstücks von Friedrich Schiller, stammt von Nick Hamm, der auch Regie führte. In der Hauptrolle zu sehen ist der dänische Schauspieler Claes Bang, zum Cast zählen auch Connor Swindells, Ellie Bamber sowie der Oscar-nominierte Jonathan Pryce und Oscar-Gewinner Ben Kingsley. Gedreht wurde im Obervinschgau, unter anderem in Glurns, St. Valentin auf der Haide und Langtaufers sowie auf der Churburg.
Das Filmfestival in Rom bildete den Rahmen für den Auftritt des Dokumentarfilms „La Valanga Azzurra“ von Giovanni Veronesi. Er zeichnet eine goldene Zeit für den italienischen Skisport nach, als Stars wie Gustav Thöni in den 1970er Jahren die Ski-Alpin-Nationalmannschaft zum Juwel des nationalen Sports machten und ein nie dagewesenes Interesse an dieser Disziplin weckten. Der Dokumentarfilm wurde von IDM bei der Produktion und bei den Dreharbeiten in Südtirol unterstützt.
Regisseur der Doku „Gefährlich nah – Wenn Bären töten“, erstmals beim Dok Fest München vorgestellt, ist der Bozner Filmemacher Andreas Pichler. In seinem jüngsten Werk, entstanden in Südtirol und im Trentino, begibt er sich in eindrucksvollen Naturaufnahmen auf die Spur der Großraubtiere und zeichnet ein differenziertes Bild des Zusammenlebens von Mensch und Bär. Dafür wurde er im Oktober in München mit dem „Blauer Panther – TV & Streaming Award”, Kategorie Information/Journalismus, ausgezeichnet. Die Doku hat auch den Prix Italia – TV Documentary gewonnen, der von der Rai ausgelobt wird. Produziert wurde sie von Miramonte Film Bozen mit der Beetz Brothers Film Production des Südtirolers Georg Tschurtschenthaler. „Gefährlich nah“ ist das siebte Projekt von Pichler, das von IDM finanziell unterstützt wird.
Das IDFA Festival Amsterdam, eines der größten Festivals für Dokus, war im November Schauplatz der Weltpremiere von „Personale“ der Kastelruther Regisseurin Carmen Trocker. Die Doku begleitet das Housekeeping-Team eines Südtiroler Hotels und wirft ein Licht auf die oft übersehene Arbeit der Wanderarbeiterinnen, welche die Tourismusmaschinerie am Laufen halten. 32 Tage wurde im Weißen Rössl in St. Ulrich gedreht. Carmen Trocker schrieb auch das Drehbuch zum Projekt, das sie gemeinsam mit Bruder Ronny Trocker produzierte. In der Crew waren viele Südtiroler Filmfachkräfte beschäftigt, die Postproduktion übernahm Cine Chromatix Italy aus Meran.
Der Südtirol-unterstützte Fantasyfilm „Woodwalkers“ von Damian John Harper wird im Herbst am Zürich Film Festival gezeigt – und hat den Bayerischen Filmpreis 2024 für den besten Film im Bereich Family Entertainment gewonnen. Der Familienfilm, unter anderen mit Martina Gedeck und Hanna Herzsprung im Cast, basiert auf der beliebten Woodwalkers-Buchreihe von Katja Brandis und begleitet den Gestaltenwandler Carag, halb Mensch, halb Puma, auf der Suche nach seiner Bestimmung. Produziert wurde er von der Münchner blue eyes Fiction in Koproduktion mit STUDIOCANAL sowie Dor Film Wien und Filmvergnuegen Südtirol. Damian John Harper führte Regie.
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