Von: apa
The Kooks haben bei Lido Sounds in Linz mit eingängigem Gitarren-Pop-Rock bestens unterhalten. “Als wir (Mitte der 2000er-Jahre) bekannt wurden, galten wir als die poppige Version von Indie. Es gab damals viele Hasser”, sagte Sänger Luke Pritchard nach dem Auftritt im APA-Gespräch. Mittlerweile würden aber neue Bands den Sound der Gruppe aus Brighton aufgreifen, betonte er. The Kooks selbst haben ein neues Album im Köcher, das laut Pritchard aber erst 2025 erscheinen soll.
Mit “Sunny Bunny” stellte die Formation am Donnerstag beim Festival einen der neuen Songs vor. “Die Single kommt in den nächsten Monaten raus, das Album erst im Jänner oder Februar”, erzählte der Frontman. Auf einen endgültigen Titel für den Longplayer wollte er sich nicht festlegen. Was er aber verriet: “Die Platte ist ganz anders als ihr Vorgänger. Ich habe das Album selbst produziert. Oder besser gesagt: Ich habe die Produktion beaufsichtigt. Ich kenne die Burschen so gut, ich weiß, wozu sie fähig sind.”
Zum Sound des Albums gab sich der charismatische, freundliche Musiker etwas kryptisch: “Ich wollte eine bestimmte Chemie und einen Schritt zurückgehen. Ich habe das halbe Budget für Gitarrenverstärker und – pedale ausgegeben. Es ist ein cooler Sound herausgekommen. Sound-Nerds werden es lieben”, sagte er mit einem Lächeln.
Die Philosophie der Kooks lässt sich mit wenigen Sätzen auf den Punkt bringen: “Wir handeln keine zu ernsten Themen ab, das ist nicht unser Ding”, so Pritchard. “Leute werden geboren, Leute sterben – das sind ernste Themen. Musik soll Spaß machen. So seh ich das zumindest.” Und in die Richtung jener, die The Kooks vorwerfen, sie würden zu poppig klingen: “Ich bin soft. Ich bin ein sanfter Mensch, daher schreibe ich auch sanft. Ja, wir haben Rock and Roll in unserer Musik, aber ich bin sensibel. Und ich liebe Hooks!”
Sind sonnige Tunes gerade in turbulenten Zeiten besonders wichtig? “100 Prozent”, antwortete Pritchard. Es gebe große Künstler, die mit ernsten Themen tolle Werke vollbrächten. “Aber wir sind hier, um zu unterhalten. Das ist eine Form des Eskapismus. Wir leben in einer dunklen Zeit, aber die Gegenwart ist nicht so düster wie das Mittelalter. Ok, manche Dinge laufen schlecht, aber ich bin ein Optimist, wir vergessen dieser Tagen oft, was wir an Freiheiten haben.”
Mit “10 Tracks To Echo In The Dark” lieferten The Kooks 2022 einen starken Tonträger ab, der mit allen Trademarks der Band aufwartet, aber Erfolgsalben wie “Konk” (2008) nicht kopiert. “Es wäre leichter, Erwartungen zu erfüllen”, meinte dazu Pritchard. “Aber wir gehen diesen Weg nicht. Die Fertigkeiten als Songschreiber zu optimieren, das ist die Herausforderung. Ich könnte vermutlich solche Songs schreiben, wie ich sie als Teenager geschrieben habe. Aber es geht darum, auch wenn das jetzt klischeehaft klingt, authentisch zu bleiben.”
Aufgenommen wurde “10 Tracks” übrigens zum Teil in Wien. “Im Villa Lala Studio”, nickte Pritchard. “Der Wiener Künstler Filous ist ein Freund von uns. Ihm gehört das Studio. Er hat ein heruntergekommenes Gebäude zu einem Studio transformiert. Ihr Typen seid großartig, was Kunstförderung betrifft. England ist auf dem Gebiet scheiße.”
(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)
(S E R V I C E – https://thekooks.com/)