Von: apa
Das erste Olivenöl aus dem Burgenland ist fertig: Im vergangenen Oktober sind in Rust und Mörbisch (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) rund 130 Kilo Oliven geerntet worden, aus denen anschließend in Italien 17 Liter Öl gepresst wurden. Die Betreiber der beiden Olivenhaine – “Olivia” in Mörbisch und “Olivae Pannoniae Superioris” in Rust – zeigten sich am Freitag mit ihrer ersten Ernte zufrieden. Ziel ist es, ab 2026 auch direkt im Burgenland pressen zu können.
Anfangs habe man noch Zweifel gehabt, mittlerweile gedeihen die Olivenbäume aber gut, betonte Reinhold Eder, der gemeinsam mit seiner Frau Angela Pieretti-Eder 2018 den ersten Olivenhain in Rust gepflanzt hat. Damals waren es 280 Bäume, inzwischen sind es 500. Möglich macht das nicht zuletzt der Klimawandel. Die höheren Temperaturen, die milderen Winter, die Nähe zum Neusiedler See und der Wind würden Rust zu einem guten Standort für Olivenbäume machen, hielt Eder vor Journalisten fest.
Neben Öl produziert der Ruster Familienbetrieb auch eingelegte Oliven und Olivenblätter-Tee, für den die Blätter beim Zurückschneiden der Bäume geerntet und getrocknet werden. Die Oliven für das Öl wurden gemeinsam mit jenen aus Mörbisch, wo Franz Günther und Sabine Haider derzeit rund 650 Bäume pflegen, nach Italien gebracht und dort gepresst. In Zukunft will man sich diesen Weg ersparen und selbst eine Presse ankaufen. Angepeilt ist, ab 2026 selbst pressen zu können.
Dass im Burgenland nun auch Oliven – wenn auch vorerst in aus rein wirtschaftlicher Sicht noch absolut vernachlässigungswürdigen Flächen und Mengen – angebaut würden, zeige, dass man in der Landwirtschaft neue Wege erfolgreich gehen könne, betonte Burgenlands Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Der Klimawandel werde ein Umdenken notwendig machen und die Olivenhaine seien ein Beispiel dafür, dass die Landwirtschaft sich an die geänderten Bedingungen anpassen könne.