Wenn Frauen heimlich trinken: Die stille Krise hinter verschlossenen Türen

Alkoholmissbrauch bei Frauen

Sonntag, 13. April 2025 | 10:10 Uhr

Von: red

Lange Zeit galten Alkoholmissbrauch und -sucht eher als männliche Probleme. Doch Zeiten ändern sich. Und mit ihnen auch das Trinkverhalten von Frauen. Experten und Expertinnen haben dieses kritisch im Blick und warnen vor ungesunden Verhalten.

Die Frauen und der Alkohol

Die vielleicht einzig negative Folge der Emanzipation ist, dass Frauen ihren Lebensstil auch in vielen noch so ungesunden Aspekten dem von Männern angepasst haben. Dazu gehört eben auch das Trinkverhalten. Und warum denn auch nicht? Schließlich ist Alkohol zu vielen Anlässen nicht nur akzeptiert, sondern geradezu erwartet. Wer kennt sie nicht, die Lebensweisheiten à la „Ein Schlückchen in Ehren kann niemand verwehren“? Männer geben als Grund für besagtes Schlückchen meistens Vergnügen an. Für Frauen hingegen ist Alkohol nach eigener Aussage häufig eine Coping Strategie – eine Strategie die hilft, stressige und unangenehme Situationen zu bewältigen.

Riskanter Konsum

Alkohol ist ein Zellgift. Daran gibt es nichts zu beschönigen. Es verteilt sich schnell im gesamten Körper und kann dort verschiedene Organe schädigen. Und das bei Frauen wesentlich stärker als bei Männern. Ihre Körper sind nicht nur im Schnitt kleiner und haben ein anderes Fett zu Muskel Verhältnis, auch ihre Leber ist im Vergleich kleiner und baut Alkohol viel langsamer ab. Daher ist auch ihr Richtwert für den Konsum halb so hoch wie der von Männern. Dieser Richtwert gibt an, ab welcher Menge pro Tag Alkohol gefährlich wird. Für Frauen liegt er bei 12 Gramm Alkohol. Das entspricht in etwa einem kleinen Bier von 0,3 Litern oder einem halben Glas Wein mit 0,125 Litern.  Allein in Deutschland konsumiert jede neunte Frau wöchentlich eine riskante Menge Alkohol.

Gesundheitliche Folgen

Vermutlich habt ihr auch schon beobachtet, dass Frauen meist schneller betrunken sind als Männer. Das liegt unter anderem daran, dass sie weniger Körperflüssigkeit haben und sich der Alkohol weniger gut verteilt. Frauen haben auch ein höheres Risiko für alkoholbedingte Leber-, Gehirn- und Herzschäden. Obendrein zeigen Studien, dass Alkohol die Produktion von Östrogen fördert, wodurch das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöht wird.

 

Kommentare

Aktuell sind 29 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen