Was ihr bei einem Gerstenkorn tun solltet

Auf keinen Fall selber ausdrücken!

Freitag, 28. Februar 2025 | 08:14 Uhr

Von: red

Ein Augenlid ist dick geschwollen, rot, eventuell eitrig und schmerzt? Dann habt ihr wahrscheinlich ein Gerstenkorn. Das ist zunächst einmal nicht so schlimm, wie es klingt und sich anfühlt. Meist heilt es von ganz alleine ab. Trotzdem solltet ihr ein paar Dinge beachten.

Woher kommt ein Gerstenkorn?

Ein Gerstenkorn, auch Hordeolum genannt, kann sowohl an der Innenseite als auch an der Kante des oberen oder unteren Augenlides auftreten. Ausgelöst wird es meist durch eine bakterielle Infektion etwa mit Staphylokokken oder Streptokokken. Ein typisches frühes Symptom, oft noch bevor Schwellungen und Rötungen auftreten, ist ein Fremdkörpergefühl im Auge.

Was hilft?

Die Apothekerkammer Niedersachsen erklärt: „In den meisten Fällen heilt ein Gerstenkorn von alleine ab, der Prozess kann durch Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe oder eine antiseptische Salbe mit dem Wirkstoff Bibrocathol beschleunigt werden.“ Dennoch ist es eine wirklich gute Idee, einen Augenarzt oder eine Augenärztin einen Blick darauf werfen zu lassen. Sie können eine genaue Diagnose erstellen und andere Erkrankungen ausschliessen.

Finger Weg! 

Auch wenn die Verlockung groß ist, solltet ihr auf gar keinen Fall versuchen, das Gerstenkorn aufzustechen oder auszudrücken. Das kann nämlich richtig gefährlich werden, wie Dr. Simone Wieners, Apothekerin und AMTS-Managerin, kürzlich bei der Hermann-Hager-Tagung der Landesapothekerkammer Brandenburg erklärte: “Drückt man am Gerstenkorn herum, können sich Bakterien lokal oder systemisch ausbreiten, was wegen der räumlichen Nähe des Auges zum Gehirn besonders gefährlich ist”. Sollte das Gerstenkorn so gar nicht abheilen wollen, kann es in der Praxis von medizinischem Fachpersonal unter professioneller Umständen geöffnet werden.

Welche Medikamente helfen?

In schweren Fällen wird euch der Arzt oder die Ärztin antibiotische Augentropfen oder eine Salbe verschreiben. Haltet euch bitte genau an die Anwendungsvorgaben. Wichtig ist, dass die Spitze von Tropfenbehälter oder Salbentube niemals das Auge berührt. Sonst kann es zu einer Keimverschleppung kommen und ihr steckt euch immer wieder selbst neu an.

Was ihr noch tun könnt

•   feucht-warme Kompressen mit steriler Kochsalzlösung helfen, mögliche Verkrustungen am Auge sanft zu lösen.

•   Spezielle antiseptische Reinigungspads unterstützen die Heilung.

•   Während einer bestehenden Infektion solltet ihr auf keinen Fall Kontaktlinsen tragen.

•   Mit gründlichem Händewaschen schützt ihr euer noch gesundes Auge und die Menschen um euch herum vor einer Ansteckung.

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