Von: APA/dpa
Ein australischer Milliardär will die Titanic nachbauen – nicht bloß originalgetreu samt Ballsaal und Pool, sondern sogar “besser als das Original”. Der Bergbaumagnat Clive Palmer (69) kündigte sein ehrgeiziges Vorhaben am Mittwoch (Ortszeit) im Sydney Opera House an. Die Jungfernfahrt der Titanic II vom britischen Southampton nach New York soll demnach im Juni 2027 stattfinden und anders als bei der Unglücksfahrt 1912 ohne Zusammenstoß mit einem Eisberg über die Bühne gehen.
Zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Australischer Dollar (zwischen 300 und 600 Millionen Euro) will sich Palmer die Erfüllung seines lang gehegten Traums kosten lassen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der schwerreiche Unternehmer seine Vision einer neuen Titanic vorstellt: Schon 2012 hatte er ein entsprechendes Projekt angekündigt. Dann aber kam es zu immer neuen Verzögerungen, etwa wegen der Corona-Pandemie und Medienberichten zufolge auch aufgrund von Zahlungsstreitigkeiten mit einer beteiligten chinesischen Firma.
“Es gab viele Dinge, die nicht richtig liefen, als wir das Projekt zum ersten Mal präsentiert haben”, zitierte ihn die australische Nachrichtenagentur AAP. “Aber ich bin immer noch mit dem gleichen Engagement hier, und jetzt, wo die Pandemie vorbei ist, werden wir es tun.” Auf welcher Werft der Luxusliner gebaut werden soll, sagte der exzentrische Milliardär nicht. Baubeginn sei aber bereits Anfang 2025.
Die Titanic sei mehr als nur ein Schiff, schwärmte Palmer, der zeitweise auch als Politiker tätig war. “Sie ist für uns alle ein episches Beispiel für Mut, Widerstandsfähigkeit und Einsatzbereitschaft.” Auf die Frage, ob die Finanzierung gesichert sei, antwortete er, er habe heute deutlich mehr Geld als vor zehn Jahren und könne gleich mehrere Titanics bauen, wenn er wolle. “Ich habe zwei Möglichkeiten: Entweder gebe ich meiner Frau noch mehr Geld zum Einkaufen oder ich gebe es für die Titanic aus – und ich gebe es für die Titanic aus, weil sie genug eingekauft hat.”
Die “Titanic” war am 10. April 1912 im südenglischen Southampton mit mehr als 2.200 Menschen an Bord zur Jungfernfahrt nach New York ausgelaufen. Schon nach wenigen Tagen stieß der als unsinkbar geltende Luxusdampfer gegen einen Eisberg – und ging unter. Mehr als 1.500 Menschen starben.