Von: bba
Hattet ihr schon Mal Angst vor dem Fliegen? Aviophobie – so der Fachbegriff für Flugangst – meint die krankhafte Angst vor dem Reisen in einem Flugzeug. Zwar sind diese Transportmittel aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, allerdings leidet jeder Dritte unter diesem extrem mulmigen Gefühl. Warum diese Angst vorm Fliegen überhaupt auftritt und welche Symptome dabei auftreten können, das möchten wir uns an dieser Stelle ein wenig genauer anschauen. Ebenso wollen wir einen Blick auf die Therapien werfen.
Welche Hauptursachen führen eigentlich zu einer Aviophobie?
Die Betroffenen haben vorrangig Angst vor dem Ausgeliefertsein, einem Flugzeugabsturz und eventuell auftretenden Turbulenzen. Die Ungewissheit spielt bei einer Aviophobie zudem eine große Rolle. Was könnte alles bei einem Flug geschehen? Wird mir unterwegs schlecht oder fühle ich mich sonst irgend unwohl? Diese Gedankengänge nimmt der ängstliche Passagier mit an Bord. Logische Argumente oder Sätze wie, die Bedenken sind übertrieben und unangebracht, helfen nicht weiter. Es gibt zahlreiche Gründe für die Auslösung einer Aviophobie.
Höhenangst, Enge, Kontrollverlust, ein Film oder bereits ein ungut empfundenes Erlebnis bei einem Flugzeugstart beziehungsweise bei einer Landung. Ebenso können Wissenslücken oder Fehlinformationen bezüglich der Technik, Flugzeugwartung sowie Pilotenausbildung, die Katastrophenfantasien schüren. Bei dieser Angstform kann man von keiner klassischen Phobie sprechen, wie bei der Angst vor Spinnen oder Höhenangst. Die Aviophobie setzt sich aus verschiedenen Ängsten zusammen. Die inneren Konflikte werden eher unbewusst gesteuert. Es betrifft auch Menschen, die noch nie geflogen sind oder zum ersten Mal in einen Flieger steigen.
Welche Symptome können bei einer Aviophobie auftreten?
Wie stark sich die Beschwerden oder Symptome letztendlich auswirken, das ist immer abhängig von der Stärke der Flugangst. Leidet ihr unter einer ausgeprägten Aviophobie, dann beginnt der Stress schon einige Tage oder gar Wochen vor dem Abflug. Dieser äußert sich oft in Schlaflosigkeit, Albträumen und allgemeinem Unwohlsein. Menschen mit Aviophobie haben mit körperlichen Symptomen zu kämpfen, wie Schweißausbrüche, Übelkeit, Herzrasen, flache Atmung, Schwindel, Kopfschmerzen sowie Magen- und Darmkrämpfe.
Selbst ein Zusammenbruch oder Panikattacken können auftreten. Leidet ihr noch unter Vorerkrankungen oder sind die Beschwerden nicht eindeutig zuzuordnen, dann solltet ihr euch vorsichtshalber von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen lassen. Manchmal stecken auch andere Ursachen dahinter.
Gibt es Mittel, die gegen die Aviophobie helfen?
Wer von der Flugangst beherrscht wird, vermeidet es zu fliegen. Problematisch wird es, wenn sich dadurch euer privates und berufliches Leben zu extrem einschränkt. Müsst ihr trotzdem in einen Flieger steigen, weil es die Situation erfordert, dann solltet ihr nicht unvorbereitet sein. Mit ein paar Tipps könnt ihr der Angst entgegenwirken. Tragt am besten eine bequeme Kleidung! Erscheint nicht auf den letzten Drücker am Terminal! Zum Entspannen hilft außerdem eure Lieblingsmusik, die ihr über einen Kopfhörer zu jeder Zeit hören könnt. Achtet bei der Platzwahl darauf, dass ihr einen Sitzplatz über den Tragflächen erwischt! Dort spürt man die Bewegungen des Flugzeugs am geringsten. Wer unter Platzangst leidet, der sollte sich auf die äußersten Stühle am Gang setzen. Hier fühlt ihr euch nicht eingesperrt.
Verzichtet außerdem auf Alkohol und Tabletten! Damit wird die Angst nicht reduziert, sondern nur betäubt. Durch diese Unterdrückung kann das Ganze ins Gegenteil umschlagen und die Spannung wird noch größer. Auf der sicheren Seite seid ihr, wenn ihr vor dem Flug einen Arzt oder eine Ärztin kontaktiert. Der Mediziner kann euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Breiten sich die Angstsymptome sogar auf andere Lebenssituation aus, wie beispielsweise Autofahren, dann muss geprüft werden, ob eine behandlungsbedürftige Angststörung vorliegt.
Was tun?
Natürlich gibt es für die Aviophobie unterschiedliche Therapieformen. In erster Linie geht es darum, die Entstehung der Angst zu verhindern. Dabei soll die Aviophobie schon im Ansatz aktiv bewältigt werden. Eine Konfrontationstherapie in einem Flugsimulator könnte dabei wunderbar helfen. Wer dazu bereit ist, diese Methode durchzuziehen, der lernt dabei, Stück für Stück die Angst abzuschütteln. Irgendwann steigt der Betroffene völlig entspannt in ein Flugzeug. Selbst Fluggesellschaften haben sich Gedanken zu dieser Thematik gemacht. Sie bieten professionelle Flugangstseminare an. Dabei wird unter anderem der technische Hintergrund des Fliegens beleuchtet.
Ebenso wird ein psychologischer Teil zur Erklärung der Angstmechanismen im Programm eingebaut. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass am Ende des Kurses ein Therapeut einen Flug mit euch durchführt. Habt ihr einmal die Angst überwunden, dann ist es wichtig, dass ihr regelmäßig fliegt. So bleibt ihr im Training und könnt keine neue Aviophobie aufbauen. Guten Flug!