Von: bba
Bärlauch wächst im Frühling und lässt sich zu gesunden Gerichten verarbeiten. Viele Fragen drehen sich um den Bärlauch: Ist blühender Bärlauch essbar? Wo wächst Bärlauch und worauf muss ich beim Sammeln achten? Die Antworten und noch mehr Wissenswertes über das beliebte Frühlingskraut gibt es nun. Außerdem erwarten euch zwei Rezepte für ein köstliches Bärlauch-Pesto!
Im Frühjahr startet die Bärlauch-Saison. Schon ab März bahnt sich der Bärlauch mit seinen Blättern den Weg durch die Schneedecke. Bärlauch gehört zu den beliebtesten Frühlingskräutern und wird daher gerne gesammelt. Nicht selten durchstreifen Hobbyköche im Frühling die Wälder auf der Suche nach den jungen frischen Bärlauchblättern.
Bis Mai kann der Bärlauch, der auch als Waldknoblauch oder Wilder Knoblauch bekannt ist, geerntet werden. Danach beginnt der Bärlauch zu blühen und verwandelt mit seinen weißen kugeligen Blütenständen den Auwald in ein Blütenmeer. Dabei verströmt der Bärlauch ein intensives Knoblaucharoma im Wald, sodass man ihn schon aus der Ferne riechen kann. Mit dem Beginn der Blüte endet jedoch meist die Erntezeit. Häufig stellt sich dabei die Frage, ob der blühende Bärlauch noch essbar ist. Immer wieder hört man, dass das leckere Frühlingskraut nur bis zur Blüte genießbar sei. Doch stimmt das wirklich?
Blühender Bärlauch – Ist er noch essbar?
Der Bärlauch ist komplett essbar und somit auch während der Blüte genießbar. Die Blüten und deren Knospen sind ebenfalls essbar. Die Blütenknospen werden etwa als Bärlauchkapern verwendet. Die Blüten schmecken allerdings nicht annähernd so intensiv nach Knoblauch, wie die Blätter. Und hier liegt auch der Grund für die Empfehlung, warum man den Bärlauch nur bis zu seiner Blüte ernten soll. Das meiste Aroma steckt in den jungen Blättern. Doch sobald der Bärlauch mit der Blüte beginnt, verlieren die Blätter ihr würziges Aroma. Das aromatische Frühlingskraut ist dann zwar immer noch essbar, allerdings nicht mehr so intensiv im Geschmack. Wer Bärlauch im Wald sammelt, sollte jedoch auf seine giftigen Doppelgänger achten!
Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen
Der Bärlauch hat ein paar giftige Doppelgänger. Denn in der Bärlauch-Saison treiben auch die giftigen Blätter der Maiglöckchen, der Herbstzeitlosen und des Gefleckten Aronstabs aus. Alle drei sehen dem Bärlauch sehr ähnlich, weshalb es immer wieder zu gefährlichen Verwechslungen kommt. Manche Vergiftungen enden dabei sogar tödlich. Doch wie lässt sich der Bärlauch von den Giftpflanzen unterscheiden?
Bärlauch lässt sich am einfachsten an seinem Geruch erkennen. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, verströmt der Bärlauch ein starkes Knoblaucharoma. Seine giftigen Doppelgänger sind dagegen geruchslos.
Es gibt auch Kräuterkurse, die einem Sicherheit geben, wenn es darum geht, den Bärlauch zu erkennen.
Wo wächst Bärlauch?
Der Bärlauch (Allium ursinum) ist in Europa weit verbreitet. Bärlauch gedeiht in schattigen Wäldern an feuchten und nährstoffreichen Standorten. Er wächst daher häufig in Auen, in Laubwäldern oder an Bächen. In Aue und Buchenwäldern tritt er oft in großen Massen auf. Ganze Teppiche aus Bärlauch bedecken dann den Waldboden.
Bärlauch richtig ernten
Frischer Bärlauch sollte innerhalb weniger Tage verarbeitet werden, da die Blätter nicht lange haltbar sind. Erntet am besten immer nur so viel, wie ihr benötigt. Schneidet die Blätter mit einem scharfen Messer oder einer Schere vorsichtig ganz unten am Stiel ab. Um den Bärlauch zu schonen, solltet ihr pro Pflanze immer nur ein Blatt abschneiden. Der Bärlauch kann sich so leichter erholen und weiter wachsen.
Damit die Blätter auf dem Weg nach Hause frisch bleiben, wickelt sie am besten in ein feuchtes Tuch. Das bewahrt sie vor dem Austrocknen. In einem aufgeblasenen Gefrierbeutel mit ein paar Tropfen Wasser bleiben die aromatischen Blätter ebenfalls frisch. Ein weiterer Vorteil: Der luftgefüllte Beutel schützt die zarten Blätter vor Beschädigungen. Zu Hause kommt dann der verschlossene Beutel in den Kühlschrank.
Alternativ können die Bärlauchblätter eingefroren werden. Dafür solltet ihr die Blätter vorher gründlich waschen und wieder trocknen. Dann könnt ihr sie in Portionen verpacken und einfrieren. Mit dieser Methode halten die Blätter zwar länger, verlieren aber etwas Aroma.
Bärlauch in der Küche
Bärlauch erfreut sich in der Küche zunehmender Beliebtheit. Das gesunde und leckere Frühlingskraut eignet sich roh als Beigabe für Kräuterquarks, für Soßen, in Suppen oder im Salat. Aus den Blättern wird zudem gerne Bärlauch-Pesto hergestellt. Da der Bärlauch durch die Hitze beim Kochen viel von seinem Aroma verliert, wird er meist roh verzehrt. Davor sollte er immer gründlich gewaschen werden.
Das Frühlingskraut ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Bärlauch enthält Magnesium, Eisen, Mangan und viele Schwefelverbindungen. Mithilfe des Wirkstoffes Allicin bekämpft Bärlauch etwa Magen- und Darmkeime. Er beruhigt den Magen und Darm und hilft hohen Blutdruck zu senken.
Bärlauch hat viele gute Eigenschaften vom Knoblauch und ist mit ihm verwandt. Dennoch hat der Bärlauch bei seinem Aroma einen Vorteil. Er verursacht im Gegensatz zum Knoblauch kein Mund- oder Körpergeruch, obwohl er einen höheren Schwefelgehalt hat. So kann die Bärlauch-Saison, die nur wenige Wochen anhält, voll ausgekostet werden. Zum Beispiel mit einem köstlichen Bärlauch-Pesto mit Macadamias.
Hier einige Rezeptideen, mit denen die Bärlauch-Saison zu einem besonderen Geschmackserlebnis wird:
Bärlauch-Pesto mit Macadamias
Zutaten:
110 g Bärlauch
60 g Macadamias
60 g Parmesan-Käse
6 Esslöffel natives Olivenöl aus Italien
Olivenöl zum Auffüllen
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Die Bärlauchblätter gründlich waschen, trocken schleudern und in große Stücke schneiden.
Den Parmesan-Käse und die Macadamias sehr fein reiben. Tipp: Am einfachsten ist es, wenn ihr dafür eine Küchenmaschine verwendet.
Die Bärlauchblätter und den geriebenen Parmesan mit den Macadamias in eine Schüssel geben. Dann das Olivenöl darüber gießen und alles mit einem Stabmixer pürieren.
Damit ist das Bärlauch-Pesto auch schon fast fertig. Jetzt könnt ihr das Pesto bis zur gewünschten Konsistenz mit Olivenöl verdünnen. Gebt danach noch Salz, Pfeffer und etwas Zucker dazu und schmeckt das Pesto ab. Fertig.
Bewahrt das Bärlauch-Pesto im Kühlschrank auf, dort ist es etwa drei bis vier Tage haltbar.
Hier ein Video mit Erläuterungen und Anleitungen zur Zubereitung des Bärlauch-Macadamia-Pestos: