Alles nur ein Wellness-Mythos?

Basenfasten – Heilsam oder Humbug?

Sonntag, 13. April 2025 | 16:04 Uhr

Von: red

Unsere moderne Lebens- und Ernährungsweise kann schnell dazu führen, dass unser Körper übersäuert. Das wiederum führt zu einer Vielzahl von Zivilisationskrankheiten. Daher ist es ratsam, den Körper durch regelmäßiges Basenfasten zu unterstützen und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. So weit die Theorie. Aber was ist dran? Wie steht es wirklich um den Säure-Basen-Haushalt unseres Körpers?

Was ist Basenfasten?

Entwickelt wurde das Konzept des Basenfastens 1997. die Idee dahinter ist jedoch um einige Jahre älter. Sie besagt, dass die menschlichen Organe nur mit dem richtigen Säuregehalt – dem richtigen pH-Wert – im Körper arbeiten können. Doch eine falsche Ernährung führt dazu, dass dieser aus dem Gleichgewicht gerät und der gesamte Organismus übersäuert. Das wird durch ein Basenfasten wieder ausgeglichen.

Was wird gegessen?

Wie bei jedem Fasten wird für eine begrenzte Zeit auf bestimmte Lebensmittel verzichtet. Und zwar auf alle, die säurebildend wirken. Also keine Säfte mehr? Doch. Obst, auch sehr saure Sorten, sind basisch. Euer Körper kann die meisten Säuren aus früchten sehr gut und einfach abbauen. Schwierig sind hingegen Schwefel- und Phosphatverbindungen, die natürlicher Bestandteil einiger Aminosäuren sind und vor allem in Proteinen stecken. Verzichten solltet ihr beim Basenfasten auf:

•   Fleisch

•   Wurst

•   Milch und Milchprodukte

•   Fisch

•   Meeresfrüchte

•   Eier

•   Getreide

•   Hülsenfrüchte

Gegessen wird stattdessen viel Obst und Gemüse, Blattsalate, Kräuter, Pilze, Samen und Nüsse. Auch wie bei jedem Fasten ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr super wichtig. Am besten zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag trinken.

Was sagt die Wissenschaft?

Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE bestätigt die säure- oder basenbildenden Wirkungen bestimmter Lebensmittel. Und ja, schon kleinste Schwankungen etwa des pH-Wertes eures Blutes können dem Verein der Unabhängigen Gesundheitsberatung UGB zufolge wirklich heftige Folgen haben. Und genau deshalb hat euer Körper eine ganze Reihe sehr gut funktionierender Mechanismen, um überschüssige Säure loszuwerden. Sie werden z.B. über die Nieren aus dem Organismus gezogen und ausgeschieden. Oder in Form von CO2 einfach ausgeatmet. Eine gefährliche Übersäuerung entsteht lediglich als Folge bestimmter Krankheiten und muss immer, wirklich immer, ärztlich behandelt werden.

Nach momentanem Stand der Forschung musst du deinen Körper also nicht durch regelmäßiges Basenfasten vor einer Übersäuerung schützen. Gesundheitsschädlich ist es für eine begrenzte Zeit aber auch nicht.

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