Von: red
„Ich esse, bis ich mich kaum noch bewegen kann – und danach fühle ich mich nur noch schuldig.“ So beschreiben viele der rund 2,5 Millionen Betroffenen in Deutschland ihre Erfahrungen mit Binge Eating. Doch es gibt Hoffnung: Niemand ist allein und der Weg zur Genesung ist möglich.
Was ist Binge Eating?
Binge Eating Disorder (BED) ist eine Essstörung, die durch wiederholte Essanfälle gekennzeichnet ist. Während dieser Episoden verlieren Betroffene die Kontrolle über ihr Essverhalten und konsumieren oft große Mengen Nahrung – häufig bis zu 10.000 Kalorien in einer einzigen Episode. Gefühle der Scham und Verzweiflung begleiten die Essanfälle, was den Teufelskreis auslöst.
Häufig sind emotionale Auslöser wie Stress, Trauer oder Angst die treibende Kraft hinter diesen Essattacken. Essen wird dabei zu einem kurzfristigen Trostspender. Doch langfristig führt es zu gesundheitlichen Problemen wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2, die das Leben der Betroffenen zusätzlich belasten.
Wege aus der Essstörung
Der Weg aus der Essstörung beginnt mit kleinen Schritten. Das Erkennen der eigenen Muster ist essenziell. Achtsamkeitstechniken helfen, den Moment bewusster wahrzunehmen und die Kontrolle zurückzugewinnen. Studien zeigen, dass Achtsamkeitstraining bei 30 Prozent der Betroffenen die Häufigkeit von Essanfällen reduzieren kann. Auch das Führen eines Tagebuchs ist hilfreich, um Trigger und emotionale Auslöser zu identifizieren.
Therapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie (CBT), bietet eine nachhaltige Lösung. Mit einer Erfolgsquote von bis zu 60 Prozent zeigt sie, dass es möglich ist, alte Verhaltensweisen zu verändern und einen gesunden Umgang mit Essen zu finden.
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