Von: red
Ein Schlaganfall ist wohl eine der bedrohlichsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Teil des Gehirns wird nicht mehr richtig durchblutet, es kommt zu teils starken Ausfallerscheinungen und dauerhaften Schäden. Neben den bekannten Ursachen wie Rauchen, Übergewicht und Vorerkrankungen haben Forschende einen weiteren – überraschenden – Risikofaktor entdeckt: Die Blutgruppe A.
Junge Schlaganfall-Betroffene haben deutlich häufiger Blutgruppe A
Ein internationales Forschungsteam hat die Daten von mehr als 16.000 Patienten und Patientinnen mit einem Schlaganfall ausgewertet. Die Kontrollgruppe bestand aus Daten von über einer halben Million Menschen ohne Schlaganfall. Ein besonderes Augenmerk galt den Patientinnen und Patienten, die noch vor dem 60. Lebensjahr einen bzw. den ersten Schlaganfall erlitten. Das erklärte Ziel war es, genetische Risikofaktoren für diese frühen Schlaganfälle zu identifizieren. Dabei zeigte sich ganz deutlich, dass bei den jungen Schlaganfall-Betroffenen die Blutgruppe A signifikant stärker vertreten war als bei den älteren und den Personen der gesunden Kontrollgruppe.
Blutgruppe 0 senkt das Risiko
Nach Anpassung aller Faktoren ergab die Studie, dass das Risiko für einen frühen Schlaganfall bei Menschen mit der Blutgruppe A um 16 Prozent erhöht ist. Wer dagegen Blutgruppe 0 hat, darf aufatmen. Das Risiko noch vor dem 60. Geburtstag einen Schlaganfall zu erleiden ist um ganze 12 Prozent reduziert.
Die Suche nach den Ursachen
Mit der Studie, die in der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht wurde, weisen die Forschenden auf einen bisher wenig beachteten genetischen Risikofaktor für das Schlaganfallrisiko hin. Wie genau sich die Blutgruppe hier auswirkt und warum es gerade jüngere Patienten und Patientinnen betrifft, ist allerdings noch unklar. „Wir wissen nicht, warum die Blutgruppe A ein höheres Risiko mit sich bringt, aber es hat wahrscheinlich etwas mit Blutgerinnungsfaktoren wie Blutplättchen und Zellen, die die Blutgefäße auskleiden, sowie mit anderen zirkulierenden Proteinen zu tun, die alle eine Rolle bei der Entstehung von Blutgerinnseln spielen“, erklärt Steven J. Kittner. Er ist Neurologe und Professor am Krankenhaus der Universität University Maryland in den USA und maßgeblich an der Studie beteiligt.
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