Neue Studie zeigt Auswirkungen des Konsums

Cannabis verringert Gedächtnisleistung

Freitag, 07. Februar 2025 | 15:41 Uhr

Von: red

In immer mehr Ländern Europas, darunter Deutschland, Luxemburg, Spanien und natürlich den Niederlanden, ist Cannabis legal. Unter bestimmten Auflagen ist hier der Besitz, der Konsum und sogar der private Anbau von Cannabis mittlerweile erlaubt. Und auch Italien hat 2024 seine strengen Gesetzte gelockert. Der Besitz von bis zu 1,5 Gramm für den Eigenbedarf gilt nun nicht mehr als Straftat, sondern als Ordnungswidrigkeit.

Da kommt die Studie der Universität von Colorado gerade richtig. Colorado ist einer der US-Bundesstaaten, in denen Cannabis auf eine Stufe mit Alkohol gestellt wurde und somit der Konsum ab 21 legal ist. „Da der Cannabiskonsum weltweit weiter zunimmt, ist es immer wichtiger geworden, seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen. Auf diese Weise können wir ein umfassendes Verständnis der Vorteile und Risiken des Cannabiskonsums vermitteln und die Menschen in die Lage versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen“, erläuterte der Studienleiter, Dr. Joshua Gowin.

Die Studie wurde vor wenigen Tagen in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ veröffentlicht und kommt zu dem Schluss, dass starker Cannabis-Konsum die Funktion des Arbeitsgedächtnisses signifikant verschlechtert. Sie untersucht die Auswirkungen des Konsums bei über 1.000 jungen Erwachsenen im Alter von 22 bis 36 Jahren und ist damit die bisher größte ihrer Art.

Die Forschenden gaben den Studienteilnehmenden insgesamt sieben Aufgaben, um verschiedene kognitive Leistungen zu testen:

•   Arbeitsgedächtnis

•   Belohnung

•   Emotionen

•   Sprache

•   motorische Fähigkeiten

•   rationale Beurteilung

•   Perspektivübernahme

Während der Bearbeitung dieser Aufgaben wurden mittels MRT Hirnscans durchgeführt. Dabei zeigte sich bei rund zwei Dritteln der starken Konsumenten eine verringerte Gehirnaktivität. Diese war direkt mit einer schlechteren Leistung des Arbeitsgedächtnisses verbunden. Das heißt, die Probanden konnten sich die zuvor erhaltenen Informationen, die zur Lösung der Aufgaben dienten, nicht merken. „Während einige der anderen Aufgaben auf mögliche kognitive Beeinträchtigungen hinwiesen, zeigte nur die Aufgabe zum Arbeitsgedächtnis einen statistisch signifikanten Einfluss“, so Dr. Gowin.

Die Ergebnisse deuteten jedoch auch darauf hin, dass der Verzicht auf Cannabis vor solchen Aufgaben, die Leistungen erheblich verbessern könne. Die Auswirkungen auf das Gedächtnis sind also nicht permanent.

Kommentare

Aktuell sind 3 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen