Ein Fahnder war besonders beharrlich

Cold Case in den USA: Leiche nach 47 Jahren identifiziert

Sonntag, 08. September 2024 | 08:10 Uhr

Von: APA/dpa

Fast 50 Jahre nach dem Fund einer gefrorenen Männerleiche in einer Gebirgshöhle im Nordosten der USA haben Forensiker den Toten identifiziert. Es handle sich um den 27-jährigen Nicolas Paul Grubb aus Fort Washington im US-Staat Pennsylvania, teilte die Gerichtsmedizin mit. “Diese Identifizierung bringt der Familie die lange ersehnte Klärung”, sagte Chefforensiker John Fielding. Wanderer hatten die Leiche im Jänner 1977 auf dem berühmten Appalachian Trail entdeckt.

Für die kalte Jahreszeit war der Tote viel zu leicht bekleidet, gaben die Wanderer damals laut der Polizei zu Protokoll. Eine Autopsie stellte seinerzeit fest, dass der Mann an einer Überdosis Drogen gestorben sei und kein Fremdverschulden vorlag.

Identifiziert wurde er aber nicht, der Fall zu einem ungelösten Cold Case. Da sich der Fundort im Bezirk Berks nahe der Pinnacle-Bergspitze befand, war seither vom Rätsel um den “Pinnacle Man” die Rede. 2019 waren die Überreste exhumiert worden, weil eine Spur zu zwei Vermisstenfällen zu führen schien. Damals wurden DNA-Proben genommen, brachten aber keinen Erfolg. Auch scheiterte der Versuch, das Gesicht mit moderner Technologie als Zeichnung zu rekonstruieren.

Zum Erfolg führte letztlich die Beharrlichkeit eines Fahnders: Unter Stapeln alter Akten fand der Beamte kürzlich die Kartei mit den Original-Fingerabdrücken des Mannes, die jahrzehntelang als verschollen gegolten hatten. Die Polizei hatte lediglich Kopien, die für einen Abgleich aber laut den Ermittlern nicht ausreichten. Die Abdrücke wurden in die Datenbank vermisster Personen eingespeist – und in weniger als einer Stunde war Grubb identifiziert.

So stellte sich heraus, dass der 27-Jährige eine Zeit lang in der Nationalgarde gedient hatte. Vieles bleibt aber ein Rätsel – auch die genauen Umstände seines Todes. Die Ermittler damals glaubten an einen Suizid mit Drogen, doch die heutigen Forensiker bezweifeln das, wie der stellvertretende Chef der Gerichtsmedizin im Bezirk Berks der “Washington Post” (Mittwochausgabe) sagte. Daher gehen die Ermittlungen in dem Fall weiter.

Kommentare
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Blasius
Blasius
Superredner
2 Monate 13 Tage

Es wird ihm nicht mehr helfen. Seiner Familie allerdings schon.
Vermutungen machen ihn nicht mehr lebendig. Möge er in Frieden ruhen. Oder wie das so heißt.

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