Tödliche Stille in der Nacht

Darum sollte eine Schlafapnoe unbedingt behandelt werden

Donnerstag, 03. April 2025 | 14:10 Uhr

Von: red

Expertinnen und Experten schätzen, dass nur jede fünfte Schlafapnoe erkannt und richtig behandelt wird. Dabei können die nächtlichen Atemaussetzer schwerwiegende Folgen haben.

Was ist Schlafapnoe

Bei einer obstruktiven Schlafapnoe entspannen sich die Rachenmuskeln im Schlaf so sehr, dass sie die Atemwege teilweise oder ganz blockieren. Die Atmung setzt immer wieder für 10 bis 30 Sekunden aus. In schweren Fällen passiert das bis zu 100-mal pro Nacht. Der Lungenfacharzt und Schlafmediziner Dr. Daron Kahn vom Penn State Health Krankenhaus in Lancaster, USA, berichtet: „Viele Menschen kommen mit ihrem Partner in die Klinik, weil er laut schnarcht oder Atemaussetzer im Schlaf hat. Andere berichten, dass sie sich nie erholt fühlen. Sie schlafen die ganze Nacht und wachen trotzdem müde auf.“

Symptome und Risikofaktoren

Wichtig zu wissen ist, dass Symptome und Schweregrad der Erkrankung nicht immer in einem direkten Verhältnis stehen. Das bedeutet, ihr könnt trotz einer verhältnismäßig leichten Apnoe starke Symptome zeigen. Oder im Umkehrschluss nahezu symptomfrei durch die Gegend laufen, obwohl ihr eine schwere Form habt. Txpische Symptome sind:

•      Schnarchen

•      Atemaussetzer

•      anhaltende Müdigkeit

•      Keuchen oder Würgen im Schlaf

•      Zähneknirschen

•      Kopfschmerzen am Morgen

•      Durchschlafstörungen

•      Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten

•      Stimmungsverschlechterung bis hin zur Depression

Neben Anatomie und Genetik ist Übergewicht die Hauptursache für die Atemaussetzer. „Überschüssiges Fettgewebe im hinteren Rachenraum kann diesen Raum so eng machen, dass er sich verschließt“, so Dr. Kahn.

Folgen

Wird die Schlafapnoe nicht behandelt, kann das sehr ernste gesundheitliche Folgen haben. Es drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, durch den Sauerstoffmangel hervorgerufene Organschäden und eine Entzündungswelle im gesamten Körper. Letztere kann chronische Schmerzen und Typ-2-Diabetes begünstigen.

Diagnose und Behandlung

Falls ihr bei euch oder euren Liebsten die oben genannten Symptome beobachtet, wendet euch an euren Arzt oder eure Ärztin. Sie können durch eine Überwachung eurer Brustbewegungen und Atmung im Schlaf sowie anhand des Sauerstoffgehalts eures Blutes eine Diagnose stellen. Die Überwachung kann entweder bei euch Zuhause im eigenen Bett oder in einem Schlaflabor erfolgen.

Zur Behandlung werden häufig Geräte verordnet, die mithilfe von angepasstem Überdruck eure Atemwege im Schlaf offenhalten. Auch bestimmte Zahnschienen können helfen. Gelegentlich kommen sogar Implantate oder Operationen zum Einsatz. Unterstützen solltet ihr die Behandlung immer mit einem gesunden Lebensstil durch

•      regelmäßige körperliche Aktivität

•      Gewichtsabnahme

•      weniger Alkohol und Koffein

•      nicht rauchen

Dazu solltet ihr euch antrainieren, auf der Seite statt auf dem Rücken zu schlafen. Dann wird es euch schnell besser gehen.

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