Von: red
Habt ihr jemals das Gefühl gehabt, ihr hättet euren Erfolg nicht wirklich verdient, obwohl ihr hart gearbeitet habt? Das Hochstapler-Syndrom, auch Imposter-Syndrom genannt, ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen ihre eigenen Erfolge nicht anerkennen können. Sie glauben, dass sie irgendwann als „Betrüger“ entlarvt werden und nicht wirklich das verdienen, was sie erreicht haben. Dieses Gefühl kann das Selbstwertgefühl erheblich beeinflussen und zu ständigen Selbstzweifeln führen.
Wie fühlt man sich mit dem Hochstapler-Syndrom?
Betroffene erleben oft eine innere Zerrissenheit: Trotz objektiver Erfolge glauben sie, dass dies nur durch Glück oder äußere Umstände passiert ist und nicht durch ihre eigenen Fähigkeiten. Sie sind von der ständigen Angst begleitet, als „Betrüger“ entlarvt zu werden, was zu einem Druck führt, ihre vermeintlichen Defizite durch noch mehr Leistung zu kaschieren. Diese negativen Gedanken beeinflussen nicht nur das berufliche Leben, sondern auch das persönliche Wohlbefinden.
Wer ist vom Hochstapler-Syndrom betroffen und wie entsteht es?
Das Hochstapler-Syndrom betrifft Menschen aus allen Lebensbereichen – besonders häufig bei leistungsorientierten oder sehr ambitionierten Personen, wie Studierenden, Berufseinsteigern oder Führungskräften. Es kann durch überhöhte Erwartungen, die eigene Kindheit oder durch gesellschaftliche Druckquellen entstehen. Besonders in Umfeldern, in denen Erfolg oft als Maßstab für den Wert einer Person gilt, fühlen sich Betroffene häufig als „unwürdig“ ihrer Position. Ein Mangel an emotionaler Unterstützung und das Streben nach Perfektion können dieses Gefühl zusätzlich verstärken.
Therapiemöglichkeiten und Strategien zur Überwindung
Um das Hochstapler-Syndrom zu überwinden, sind psychologische Interventionen wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) sinnvoll. Diese hilft, negative Denkmuster zu erkennen und umzupolen. Achtsamkeitstraining und Selbstreflexion sind ebenfalls nützliche Werkzeuge, um das Selbstwertgefühl zu stärken und sich der eigenen Erfolge bewusst zu werden. Ein weiterer hilfreicher Ansatz ist das Führen eines Erfolgstagebuchs, das regelmäßig die eigenen Leistungen dokumentiert. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann zudem ein Gefühl der Gemeinschaft und Unterstützung bieten. Indem man sich selbst die Erlaubnis gibt, Fehler zu machen und anzuerkennen, dass niemand perfekt ist, kann man lernen, den inneren Kritiker zu überwinden und das Gefühl des „Betrügers“ hinter sich zu lassen.
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