Von: red
Um geistige und körperliche Widerstandsfähigkeit aufzubauen, muss man anfangen, über das Offensichtliche hinauszudenken. Gibt es wirklich etwas Selbstverständlicheres als Schlaf? Der Schlaf steht als eine der wichtigsten Säulen guter Gesundheit im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Debatte, doch unser Lebensstil lässt uns ihn unterschätzen: Wir treffen uns spät mit anderen, wir essen spät, wir schlafen lange und haben dabei das Handy in der Hand.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass Schlafmangel das Immunsystem schwächt, das Risiko für Depressionen erhöht und sogar zu Übergewicht beitragen kann. Studien zeigen, dass bereits eine Woche mit weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht die Reaktionszeit, Konzentration und emotionale Ausgeglichenheit deutlich beeinträchtigt. Und doch behandeln wir Schlaf wie eine verhandelbare Freizeitoption, etwas dass man verschieben, verkürzen oder nachholen kann.
In Wahrheit ist Schlaf kein Luxus, sondern eine biologische Notwendigkeit. Im Tiefschlaf regenerieren sich Körperzellen, das Gehirn sortiert Informationen und das emotionale Gleichgewicht wird wiederhergestellt. Wer ausreichend schläft, trifft bessere Entscheidungen, ist empathischer und kreativer.
Besonders besorgniserregend ist, wie stark digitale Geräte unseren natürlichen Schlafrhythmus stören. Das blaue Licht von Bildschirmen hemmt die Produktion von Melatonin, dem Hormon, welches uns müde macht. Wer mit dem Handy ins Bett geht, schläft später und schlechter ein – ein Teufelskreis entsteht.
Es ist an der Zeit, Schlaf neu zu entdecken: nicht als Störfaktor im vollen Terminkalender, sondern als zentrales Werkzeug für Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und emotionale Stabilität. Denn unser bester Freund, den wir oft übersehen, wartet jede Nacht auf uns.
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