Influenza

Die Grippe-Impfung: Wer soll geimpft werden?

Donnerstag, 03. Oktober 2019 | 08:02 Uhr

Von: bba

Grippe und grippaler Infekt werden von Laien oftmals verwechselt. Impfen kann man sich gegen Influenza.

Die Grippeimpfung ist eine Schutzimpfung gegen Influenza („echte Grippe“). Die große Häufigkeit der Infektionen führt zu einer bedeutsamen Zahl gefährlicher Komplikationen insbesondere bei Älteren und Vorerkrankten und zu einer weltweiten Belastung (engl.: global burden) der Gesundheitssysteme und Wirtschaft.

Eine echte Virusgrippe (Influenza) ist keine einfache Erkältungskrankheit, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Insbesondere chronisch Kranke, Menschen ab 60 Jahre sowie Schwangere sollten sich impfen lassen, da bei diesen Bevölkerungsgruppen ein erhöhtes Risiko besteht, dass die Erkrankung schwerwiegende Folgen hat. Für medizinisches Personal gilt die Impfempfehlung gleichermaßen, da durch die Vielzahl enger Patientenkontakte grundsätzlich eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht. Zudem besteht das Risiko, dass sie die Grippeviren an ihre Patienten weiter übertragen – eventuell sogar ohne dass es bemerkt wird.

Die Impfung gegen Grippe sollte jedes Jahr, vorzugsweise im Oktober oder November, durchgeführt werden. Nach der Impfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Auch eine spätere Impfung zu Beginn des Jahres ist meist noch sinnvoll. Insbesondere, wenn die Grippewelle noch nicht eingesetzt oder gerade erst begonnen hat.

Was ist eine Grippe, was ein grippaler Infekt?

Umgangssprachlich wird häufig der Begriff Grippe auch für sogenannte grippale Infekte (Erkältung) verwendet.

Die Symptome ähneln sich. Typisch für eine echte Grippe (Influenza) ist das plötzlich einsetzende Krankheitsgefühl mit Fieber, Halsschmerzen und trockenem Husten, begleitet von Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Die Erkrankten fühlen sich sehr schwach. Bei einem unkomplizierten Verlauf halten die Beschwerden etwa fünf bis sieben Tage an.

Dieser typische Verlauf tritt allerdings nur bei einem Drittel derjenigen auf, die sich angesteckt haben. Bei einem weiteren Drittel verläuft die Grippe leichter und ohne Fieber. Ein Drittel zeigt keine Krankheitszeichen, kann aber trotzdem andere anstecken.

Schwere, teilweise lebensbedrohliche Komplikationen einer Grippeerkrankung, stellen vor allem für Personen mit Grunderkrankungen, Schwangere und ältere Menschen ein hohes Risiko dar.

Als häufigste Komplikationen werden Lungenentzündungen gefürchtet. Bei Kindern können sich auch Mittelohrentzündungen entwickeln. Selten können Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels auftreten.

Wie wird die Grippe übertragen?

Die Grippe (Influenza) wird durch Viren verursacht, die auf zwei Wegen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Zum einen über Tröpfcheninfektion: Beim Husten oder Niesen gelangen kleinste Tropfen in die Luft und auf umgebende Flächen. Diese werden eingeatmet oder können später über die Hände durch unbewusstes Berühren des Mundes beziehungsweise anderer Schleimhäute aufgenommen werden. Diesen zweiten Übertragungsweg nennt man auch Schmierinfektion. Die Übertragung kann ebenfalls auf diesem Weg erfolgen, wenn wir in die Hand husten oder niesen oder uns die Nase putzen. Auf Oberflächen überlebt das Virus allerdings in der Regel nicht sehr lange. Außer wenn es sehr kalt und feucht ist – bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt gegebenfalls mehrere Wochen.

Welche Grippe-Viren werden in der Saison 2019/2020 erwartet?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere internationale Organisationen beobachten, dass das Virus A (H1N1) in Deutschland und Europa weiterhin als der vorherrschende Virustyp zirkuliert. Für den aktuellen Impfstoff der kommenden Saison wurden die beiden Influenza-A-Virusstämme angepasst.

A/Brisbane/02/2018 (H1N1) pdm 09 – ähnlicher Stamm
A/Kansas/14/2017 (H3N2) – ähnlicher Stamm

Die Empfehlung für die beiden Influenza-B-Virus-Stämme bleiben dieselben wie 2018/2019:

B/Colorado/06/2017 – ähnlicher Stamm (Victoria-Linie)
B/Phuket/3073/2013 – ähnlicher Stamm (Yamagata-Linie)

Es ist jedoch immer möglich, dass während der Grippesaison ein oder mehrere der empfohlenen Impfstämme nicht passen, weil sich in der Zwischenzeit aufgrund weiterer Veränderungen andere Grippevirus-Varianten durchgesetzt haben. Die Schutzwirkung des Impfstoffs kann sich somit auch im Laufe einer Grippesaison verändern.

Seit Anfang 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Vierfach-Impfstoffe zur Impfung gegen Grippe, die Schutz vor diesen vier erwarteten Virusvarianten bieten.

Impfen lassen kann man sich in den Sprengeln oder beim Hausarzt.

Eine Impfung ist all jenen angeraten, die viel mit Menschen in Kontakt sind, wie Personal öffentlicher Dienste, so etwa Lehrpersonen, Postangestellte et cetera.

Der Pieks ist schnell vorbei und die Vorteile einer Grippeschutz-Impfung liegen klar auf der Hand! Die Impfung muss jährlich wiederholt werden, sind doch die Viren auch nicht dieselben.

Warum jedes Jahr gegen Influenza impfen?

Die Auslöser der saisonalen Grippe, die so genannten Influenza-Viren, sind extrem wandlungsfähig. Die Eigenschaften dieser Erreger ändern sich mit nahezu jedem Vermehrungszyklus, weil den Enzymen, die für die Verdopplung des Erbguts verantwortlich sind, entscheidende Reparaturmechanismen fehlen. Fehler beim Ablesen und beim Zusammenbau der Erbinformation werden somit nicht behoben, es entstehen Mutationen. Verändert eine Mutation nun die Oberflächenstruktur des Virus, wird dieser nicht wiedererkannt und trickst damit das Immunsystem aus. Es dauert länger bis das Immunsystem antworten kann – mehr Zeit für den Virus, sich zu vermehren. Die große Anzahl an Viren und ihr kurzer Vermehrungszyklus, der nur wenige Stunden andauert, begünstigt die schnelle Verbreitung neuer Virenformen zusätzlich. So kann sich das Virus von Jahr zu Jahr, aber auch innerhalb einer Saison ändern.