Von: bba
Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch Bakterien verursacht. Deren Sporen sind sehr widerstandsfähig und kommen weltweit hauptsächlich im Erdreich und im Kot von Pferden und anderen Tieren vor. Charakteristisch für Tetanus sind die starken Krämpfe. Ist die Atem- und Schluckmuskulatur mit betroffen, droht Ersticken. Zum Glück gibt es die Tetanus-Impfung, die alle zehn Jahre aufgefrischt werden sollte.
Tetanus: Ansteckung
Die Krankheitserreger gelangen durch eine verunreinigte Wunde in den Körper, das können auch unscheinbare Kratzer oder Stiche sein.
Tetanus: Krankheitsverlauf
Etwa drei Tage bis drei Wochen (selten auch Monate) später treten die ersten Krankheitszeichen auf. Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich der Wunde sowie Abgeschlagenheit, Unruhe und Kopfschmerzen sind erste Anzeichen. Nach kurzer Zeit kommen starke, schmerzhafte Krämpfe des Kiefers und weiterer Muskelgruppen hinzu. Die Patienten scheinen zu grinsen. Krämpfe des Kehlkopfes und der Brustmuskulatur können so ausgeprägt sein, dass sie zum Erstickungstod führen. Trotz moderner intensivmedizinischer Behandlung sterben auch heute noch zehn bis 20 Prozent der Patienten – meist an Atemnot oder Herzversagen.
In Ländern mit unzureichenden hygienischen Verhältnissen und geringen Impfraten bei Frauen sterben immer noch viele Säuglinge am Neugeborenen-Tetanus. Meist gelangen die Bakterien über die Nabelwunde in den Körper.
Nicht die Bakterien selbst verursachen die Krankheit, sondern die Gifte, die sie ausscheiden. Deshalb wird bei großen und schmutzigen Wunden schnellstmöglich Antiserum (Immunglobulin) gegeben, das noch frei zirkulierendes Gift unwirksam macht. Antibiotika sollen verhindern, dass sich die Bakterien weiter vermehren. Falls notwendig, werden Wunden operativ gesäubert. Je nachdem wie gut der Patient geimpft ist, wird bei Verletzungen auch eine Auffrischimpfung gegeben, um die körpereigene Abwehr schneller zu aktivieren. Verletzte mit ausreichendem Impfschutz (Impfung vor weniger als zehn Jahren) benötigen oft keine Behandlung gegen Tetanus.
Tetanus: Impfung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Tetanus allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben beziehungsweise deren letzte Auffrischimpfung länger als zehn Jahre zurückliegt.
Grundimmunisierung
Der Aufbau des Impfschutzes gegen Tetanus (Grundimmunisierung) erfolgt in der Regel im Kindesalter. Fehlt dieser Impfschutz noch oder ist er unvollständig, so sollten die fehlenden Impfungen möglichst schnell nachgeholt werden.
Auffrischimpfung
Die Auffrischimpfung sollte im Erwachsenenalter alle zehn Jahre erfolgen; nach Verletzungen eventuell früher. Die nächste Auffrischimpfungsimpfung sollte als Kombinationsimpfung, die auch gegen Pertussis (Keuchhusten) schützt, gegeben werden. Die Kombinationsimpfung mit Keuchhustenkomponente muss nur einmalig im Erwachsenenalter erfolgen und sorgt dafür, dass jeder Erwachsene gegen Keuchhusten geschützt ist.
Impfstoffe
Es gibt verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe für Erwachsene. Nicht alle sind geeignet, um im Erwachsenenalter noch eine Grundimmunisierung durchzuführen, aber alle eignen sich für die Auffrischimpfung. Sie enthalten eine oder mehrere Komponenten zum Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).
Euer Arzt beziehungsweise eure Ärztin berät euch, wann eine Kombinationsimpfung sinnvoll ist und welche.
Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Die Impfung ist gut verträglich. Sehr häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Selten können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine Temperaturerhöhung, Frösteln, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.
Bei einer Tetanus-Impfung sind Nebenwirkungen sehr selten. Bei weniger als einem von 1.000 Geimpften wurden allergische Reaktionen an der Haut oder an den Atemwegen beobachtet. In Einzelfällen sind nach der Impfung Erkrankungen des Nervensystems außerhalb von Gehirn und Rückenmark beschrieben worden. Dies äußerte sich beispielsweise durch Lähmungen, Missempfindungen, Erschöpfungszustände, Übererregbarkeit oder fortschreitende Ausfälle.
Je nach verwendetem Kombinationsimpfstoff können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten, die Unterschiede sind jedoch nicht groß.
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