Von: ka
Dänemark – Eine Netzkampagne, die sich gegen die Diskriminierung von in Dänemark geborenen Kindern von Migranten richtet, schlägt im nordeuropäischen Land hohe Wellen.
Nachdem das dänische Parlament im Februar einen umstrittenen Text beschlossen hatte, nach dem Migranten und deren in Dänemark geborene Kinder nicht als Dänen zu betrachten sind, sozusagen keine „wahren“ Dänen seien, beschloss eine lokale Mediengruppe – Gorilla Media – den Befürwortern des Gesetzes eine Netzkampagne entgegenzusetzen. Die Idee der Aktivisten war, den ersten Adressaten des Gesetzes, den Kindern der zweiten Einwanderergeneration, die „Frohbotschaft“ des Parlaments direkt ins Gesicht zu sagen: „Du bist nicht dänisch.“
Wie die Kinder, die dänisch sprechen und sich selbstverständlich als junge Däninnen und Dänen fühlen, auf die Botschaft der Politiker, dass sie nicht Dänen seien, reagieren, ist aufwühlend. Die Kleinen sind tief enttäuscht, senken nachdenklich die Köpfe und ein Mädchen beginnt sogar zu weinen.
Den Kritikern des Videos, die meinen, dass Kinder für politische Zwecke ausgenutzt wurden, antworten die Medienleute, dass sie sich bei der Schaffung des Videos an alle ethischen und gesetzlichen Richtlinien gehalten hätten. Bei den Kindern handelten es sich um die Tochter des Regisseurs und deren Freundinnen und Freunde, die den Regisseur ebenfalls seit vielen Jahren kennen. Die Eltern der Kinder hätten alle ihre Zustimmung gegeben und seien bei den Dreharbeiten anwesend gewesen. Nachher hätten der Regisseur und die anderen Eltern ihre Kinder darüber aufgeklärt, warum sie diese „dummen Fragen“ gestellt hätten.
„Da eine Mehrheit der dänischen Politiker nicht den Mut aufbringt, den Kindern, die sie in ihrem eigenen Land faktisch zu Bürgern zweiter Klasse gemacht haben, in die Augen zu schauen und ihnen ‚Ihr seid nicht dänisch‘ ins Gesicht zu sagen, so haben wir das erledigt. Ihre ehrliche Reaktion soll jenen Mächtigen eine starke Erinnerung sein, dass die Gesetze, die sie beschließen, die Worte, die sie wählen und den Hass, den sie säen uns alle betrifft, besonders unsere Kinder“, so Gorilla Media.
Das Video wurde ein Riesenerfolg und wird selbst noch mehrere Monate nach seiner Veröffentlichung noch vielfach angeschaut und geteilt. Bisher wurde das Video über 10 Millionen Mal auf Facebook angesehen.