Von: mk
Bozen – Gemüse und Obst schmecken nicht nur gut, sondern können auch das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und viele andere Krankheiten senken.
Der regelmäßige Konsum von Gemüse und Obst ist gesund und beugt zahlreichen Erkrankungen vor. Das Department für Gesundheitsvorsorge des Südtiroler Sanitätsbetriebes startet in diesen Wochen in Zusammenarbeit mit dem Amt für Prävention, Gesundheitsförderung und öffentliche Gesundheit die Vorsorgekampagne „5 x Gemüse und Obst am Tag“.
Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag, haben sich als optimal erwiesen. Was entspricht einer Portion? Verwendet als Portionsgröße einfach eure Hand bzw. eure Hände. Daraus ergeben sich nämlich dem Alter angepasste und benötigte Mengen. Das ist viel leichter, als immer mit einer Waage zu arbeiten. Eine Portion entspricht in etwa einer Handvoll. Bei kleingeschnittenem Gemüse, Salat oder Beeren nehmen Sie zwei Hände voll. Da Kinderhände kleiner sind als Erwachsenenhände, sind auch ihre Portionen kleiner.
Was macht Gemüse und Obst so gesund?
Gemüse und Obst enthalten zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe: Vitamine (vor allem Vitamin A-Vorstufen, Vitamin C, Folsäure), Mineralsalze (Magnesium, Kalium, Kalzium, Eisen, Jod, Selen), Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Gemüse hat den Vorteil, bei hoher Nährstoffdichte wenig Energie (Kalorien) zu liefern.
Am besten in allen Farben!
Sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe sind für die Farbe und den Geruch von Gemüse und Obst verantwortlich. Sie haben viele gesundheitsfördernde Wirkungen: Sie schützen vor Infektionen, lindern Entzündungen, töten Bakterien ab, senken Cholesterinwert und Blutdruck und beugen Krebserkrankungen vor.
Roh oder gekocht?
Bevorzugen sollte man rohes Gemüse und Obst. Achtet beim Erhitzen auf kurze Garzeiten und verwendet wenig Garflüssigkeit. Ideale Zubereitungsmethoden sind Dämpfen, Dünsten, Druckgaren (im Schnellkochtopf), kurzes Anbraten im Wok und Garen in der Mikrowelle. So bleiben auch die hitzeempfindlichen Nährstoffe größtenteils erhalten.
Produktion und Verbrauch in Südtirol
Neben den Hauptprodukten wie Äpfeln werden in Südtirol noch weitere Obst- und Gemüsearten angebaut wie Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Aprikosen, Kartoffeln, Rote Beete, Blumenkohl und andere Kohlarten, Radicchio und verschiedene Salatvarietäten und weißer Spargel. Wir könnten folglich täglich frisches Obst und Gemüse aus nächster Nähe konsumieren und eine gesunde, ausgewogene Ernährung befolgen. Dennoch sind die Daten zu den Ernährungsgewohnheiten der Südtiroler enttäuschend: Gerade mal einer von 15 Erwachsenen (6,6 Prozent) konsumiert die fünf empfohlenen Portionen Gemüse bzw. Obst am Tag. Der italienische Durchschnitt liegt dabei bei zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Während auf nationaler Ebene 51,7 Prozent der Italiener mindestens einmal pro Woche frische oder in Dosen verpackte Hülsenfrüchte verzehrten (Daten 2017), standen diese in Südtirol im Jahre 2017 bei 25,8 Prozent einmal oder mehrmals pro Woche auf dem Speiseplan und fast ein Viertel der Bevölkerung (22,5 Prozent) konsumierte diese überhaupt nie (vgl. „Ernährungsgewohnheiten der Südtiroler – 2017“, Astat-Info Nr. 23 vom Mai 2018).
Was zählt als Obst- und Gemüseportion?
• Frisches, getrocknetes, eingemachtes oder tiefgefrorenes Gemüse und Obst gilt als 1 Portion.
• Fruchtsäfte können als maximal eine Portion täglich angerechnet werden.
• Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen können als maximal eine Portion täglich angerechnet werden.
• Nüsse wie Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Macadamianüsse u.a. gehören botanisch gesehen zu Obst (Schalenobst), werden aber NICHT als Portion gezählt.
• Stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Maniok zählen NICHT als Portion.
• Im Idealfall ist die Anzahl der Portionen an Gemüse größer als die an Obst (z.B. drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst).
Das Infoblatt „Ein Muss mit Genuss“ kann man auf www.sabes.it/gesundheitsvorsorge herunterladen. In verschiedenen Supermärkten landauf landab finden Aktionen statt, um Obstverweigerern und Gemüsemuffeln unter die Arme zu greifen.