Von: Ivd
Bozen – Südtirol ist eigentlich bekannt für malerische Berglandschaften und die Gelassenheit in den historischen Städten. Doch abseits der touristischen Pfade verbergen sich Orte, die längst der Natur überlassen wurden, mystisch und beinahe vergessen: Lost Places, die vom Wandel der Zeit erzählen. Hier treffen Verfall und Schönheit aufeinander und wecken die Neugier auf die Geschichten hinter den Ruinen. Wir zeigen euch in diesem Artikel fünf Orte, die definitiv einen Besuch wert sind.
Prader Sand: Verlorene Kaserne zwischen Natur und Vergangenheit
Im Vinschgau, nur einen Steinwurf von der mittelalterlichen Stadt Glurns entfernt, liegt ein Überbleibsel des Zweiten Weltkriegs – die verlassene Kaserne in der Prader Sand. Einst von Soldaten bevölkert, die hier die Grenzen bewachten, bieten die halb zerfallenen Gebäude heute einen unwirklichen Anblick inmitten der Natur. Die Mauern sind von der Witterung gezeichnet, Graffiti und wilde Pflanzen erobern den Beton. Ein Besuch hier gleicht einer Zeitreise und erinnert an die historischen Ereignisse, die Südtirol geprägt haben.
Sarner Bunker: Netzwerk aus vergessenen Bunkerruinen
Im Sarntal, versteckt zwischen Wäldern und Bergflanken, erstreckt sich ein verwobenes System aus Bunkern und Stollen. Diese Relikte stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und sind Zeugnisse der militärischen Verteidigungsstrategien, die einst Südtirol sicherten. Heute betritt man diese Bunker mit einem Hauch von Ehrfurcht. Der klamme Geruch und die Dunkelheit lassen erahnen, dass hier einmal Menschen stationiert waren, bereit, ihre Heimat zu verteidigen. Besucher, die sich tief in die Stollen wagen, finden eine gespenstische Ruhe und das Gefühl, auf Geschichte zu stoßen, die fast verloren gegangen ist.
Hotel Bellavista: Relikt des Glanzes am Karersee
Am malerischen Karersee im Eggental steht das ehemals prächtige Hotel Bellavista, das jetzt nur noch ein Schatten seiner glanzvollen Vergangenheit ist. Im frühen 20. Jahrhundert zog es Besucher aus aller Welt an – heute stehen die Türen leer, die Fenster sind zerbrochen, und das Holz der Veranden verwittert langsam im alpinen Klima. Die einstigen Gesellschaftsräume und Suiten erzählen stumm von den goldenen Zeiten, als das Hotel ein Magnet für den Adel und Künstler war.
Kraftwerk Toblach: Verlassene Energiestätte im Pustertal
Ein nicht so vergessener Ort, aber dennoch eine Reise wert: das Kraftwerk Toblach. Das E-Werk in Toblach zählt zu den ältesten Wasserkraftwerken Südtirols und ist bis heute aktiv. Es produziert jährlich rund 9–10 Millionen Kilowattstunden und ist ein Beispiel für Südtirols frühe Industrialisierung und den umweltfreundlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Im Gegensatz zu Lost Places ist das Kraftwerk nicht verlassen – es wurde mehrfach modernisiert und spielt bis heute eine zentrale Rolle in der Energieversorgung und nachhaltigen Entwicklung der Region.
Bergbau Prettau und Ridnaun: Stollen voller Geschichte
Die alten Bergwerke in Prettau und Ridnaun bieten tiefe Einblicke in die Geschichte des Bergbaus in Südtirol. Von Kupferstollen in Prettau bis zu den Minen in Ridnaun erstrecken sich kilometerlange Tunnel, die einst von harter Arbeit und den schweren Schritten der Bergarbeiter erfüllt waren. Heute sind sie leer, kalt und dunkel, doch die Bergbaugeschichte ist allgegenwärtig.
Posted by Artur Kirchler on Monday, September 28, 2020
Die Anziehungskraft des Verlassenen
Auch in Südtirol müssen Urlauber nicht auf Mystik und Abenteuer verzichten. Diese fünf Lost Places sind eine gelungene Abwechslung für alle, die den Nervenkitzel brauchen und an der Geschichte des Landes Interesse haben. Sie erzählen Geschichten, die beinah in Vergessenheit geraten wären und sind jede Reise wert!
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11 Kommentare auf "Entdeckt diese fünf Lost Places in Südtirol!"
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Und schun wiedr muss olls online gstellt wern😬 missn die touristn af biegn und brechn üboroll hin gelockt wern🤔 derfmo net amol a poor letzte platzler für ins hobn?
mussido volle recht gebn !!!!
@bisl..
Diese Plätze sind nicht unbedingt touristisch schön.
Sie sind manchmal richtig hässlich. Es sind aber oft Orte mit einer sehr interessanten Geschichte.
Woaß net wieviele Millionen Touristen Südtiril News lesen. Geahsch amol selber hin, wersch sechn dasse alluan bisch. Ett ollm raunzn.
Solche Orte haben was👍sollte man sich mal anschauen.
Das denken sich Touristen auch. Siehst du, desshalb ist überall voll. Grins
Die hier enthaltenen Informationen zur Prader Sand sind falsch. Da liegt sicher eine Verwechslung vor.
Prader Sand ist ein schönes Biotop am Suldenbach-Delta, aber sicher kein Weltkriegs-Schauplatz.
Wahrscheinlich meinte die Redaktion das Gebiet der Heiligen 3 Brunnen in Trafoi (Stilfs)
bitte der IDM melden, damit das ordentlich beworben und vermarktet wird, am Besten für die Nebensaisonen, gelle.
Nicht neues dabei…