Von: luk
Bozen – Immer mehr Menschen wollen sich gesund ernähren. Kein Wunder also, dass Superfoods im Trend liegen. Meist kommen sie aus weit entfernten Ländern. Dabei gibt es auch hierzulande wahre Superfoods.
Über heimische Superfoods und ob eine Produktion für Bäuerinnen und Bauern interessant ist, wurde unlängst auf der SBB-Aktionsbühne auf der Agrialp diskutiert.
Wer kennt sie nicht: Avocados, Chiasamen oder Acai-Beeren – diesen Produkten begegnet man an fast jeder Ecke. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten vertrauen Superfoods und erwarten von ihnen Gesundheit und Wohlbefinden. „Die gesundheitsfördernde Wirkung ist neben der Regionalität und der Nachhaltigkeit der stärkste Trend bei Lebensmitteln“, erklärte Lena Staffler von der Abteilung Innovation & Energie im Südtiroler Bauernbund bei einem Talk zu Superfoods auf der SBB-Aktionsbühne auf der Fachmesse Agrialp.
Daran dürfte sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern, war Manuela Irsara von IDM Südtirol überzeugt. Doch Nachhaltigkeit und Gesundheit widersprechen sich bei Superfoods oft, da Avocado, Acai-Beeren u. ä. sehr lange unterwegs sind, bis sie in der Küche landen. Dabei gebe es auch hierzulande eine ganze Palette von Superfoods.
Ein Beispiel für ein unterschätztes heimisches Superlebensmittel ist der Grünkohl, unterstrichen Bäuerin Sabine Schrott vom Felderhof in Uttenheim und Melanie Graf vom Beratungsring Berglandwirtschaft BRING. „Der Grünkohl ist dank reichlich Vitamin A und C, Eisen, Kalium, Magnesium sowie Flavonoiden und Senföle ein sehr gesundes und regionales Lebensmittel.“ Ebenfalls viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe haben Beeren, Nüsse sowie Hülsenfrüchte. „Letztere sind sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Bodengesundheit von großer Bedeutung.“
Auf die Produktion ist der Trend Richtung Superfoods noch nicht übergesprungen. Doch das könnte sich bald ändern. „Die Abteilung Innovation & Energie im SBB hat sich zum Ziel gesetzt, den Lebensmitteltrends Rechnung zu tragen, und hat dafür zwei Projekte ins Leben gerufen. Einerseits soll das Potenzial für den Anbau von Superfoods ganzheitlich untersucht werden und andererseits soll das Thema Hülsenfrüchte vom Acker bis zum Teller für Südtiroler Bäuerinnen und Bauern wirtschaftlich gemacht werden“, erklärte Staffler. Damit zukünftig Superfood nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig und lokal ist.