Von: red
Laborfleisch könnte die Zukunft der Ernährung sein, doch wie nah sind wir wirklich an diesem Schritt? In Singapur ist es bereits zugelassen, und auch in den USA gibt es erste Restaurants, die es servieren. Doch in Europa steckt das sogenannte kultivierte Fleisch noch in der Genehmigungsphase.
Wissenschaftler züchten das Fleisch aus tierischen Stammzellen, die in Nährlösungen wachsen. Das Ziel: echtes Fleisch ohne Massentierhaltung und mit weniger Umweltbelastung. Laut Studien verursacht Laborfleisch bis zu 90 Prozent weniger Treibhausgase und benötigt weniger Wasser und Land als herkömmliche Fleischproduktion.
Trotz der Vorteile gibt es Herausforderungen. Noch sind die Produktionskosten zu hoch. Ein Kilogramm Laborfleisch kostet mehrere Hundert Euro. Außerdem gibt es Vorbehalte bei Verbrauchern: Schmeckt es wirklich wie echtes Fleisch? Ist es sicher? Eine Umfrage zeigt, dass viele Menschen skeptisch sind, obwohl die Technologie immer weiter verbessert wird.
Ein weiteres Problem ist die rechtliche Lage. Die EU-Zulassung könnte sich noch mehrere Jahre hinziehen, da umfassende Sicherheitsprüfungen erforderlich sind. Dennoch investieren große Unternehmen bereits Milliarden in die Forschung, weil sie überzeugt sind, dass Laborfleisch bald Alltag wird.
Aber neben technischen und rechtlichen Hürden spielt auch die gesellschaftliche Akzeptanz eine entscheidende Rolle. Während einige Menschen das Konzept begrüßen, weil es Tierleid reduziert und nachhaltiger sein könnte, gibt es ethische und kulturelle Bedenken. Manche empfinden Laborfleisch als unnatürlich oder haben Vorbehalte gegenüber einer Ernährung, die stark von biotechnologischen Prozessen abhängt. Besonders in Ländern mit einem ausgeprägten Fleischkonsum in der Esskultur könnte es schwer sein, Verbraucher von der Alternative zu überzeugen.
Experten schätzen trotzdem, dass Laborfleisch innerhalb der nächsten zehn bis 20 Jahre im Supermarkt erhältlich sein könnte, und das sogar zu einem erschwinglichen Preis. Bis dahin bleibt es ein Zukunftsprodukt, welches Hoffnungen, aber auch viele offene Fragen mit sich bringt.
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