Von: apa
Offensichtlich zu optimistisch ist am Freitag ein 46 Jahre alter Chinese im Zillertal mit einem Mountainbike in die Tiroler Berge aufgebrochen. Er war, wie die Polizei am Samstagnachmittag berichtete, in sommerlicher Bekleidung unterwegs und in der Nacht im Neuschnee stecken geblieben.
Von Mayrhofen aus wollte er am Vormittag auf einer gekennzeichneten Mountainbike-Route Richtung “Pfitscher Joch” und nach Südtirol. Nach einiger Zeit stieß er in Gelände vor, wo winterliche Bedingungen herrschten. Spät in der Nacht, es war bereits 2.30 Uhr, setzte er endlich einen Notruf ab, nachdem er wegen des immer höher werdenden Neuschnees und letztlich aus Erschöpfung stecken geblieben war. Der chinesische Radler befand sich nach Polizeiangaben etwa 200 Meter unterhalb des Gebirgspasses.
Durch den Notruf wurde die Bergrettung Ginzling alarmiert, doch aufgrund der besseren Erreichbarkeit über einen Fahrweg wurde der Einsatz an die Südtiroler Kollegen der Bergrettung Sterzing übergeben. Die Bergretter erreichten den Chinesen gegen 4.30 Uhr auf 2.200 Meter Seehöhe zu Fuß, wärmten ihn auf und brachten ihn mit einer beginnenden Unterkühlung, aber ansonsten unverletzt, ins Tal.
“Angesichts der erheblichen Schneefallverhältnisse und der anhaltenden Wetterinstabilität wird den Bergnutzern empfohlen, sich mit angemessen ausgestattet auf den Berg zu begeben und die Wettervorhersagen zu konsultieren, bevor sie in die Höhe aufsteigen”, so die Bergrettung Sterzing.