Von: luk
“Bei Motorradunfällen sind immer wieder Mitfahrer betroffen. Wer mit Sozius unterwegs ist, trägt mehr Verantwortung und sollte sich auch adäquat verhalten”, rät Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Neben der Beherrschung des eigenen Fahrzeugs und der richtigen Ausrüstung für Fahrer und Mitfahrer ist es besonders wichtig, vorausschauend zu fahren und den Mitfahrer genau zu instruieren. Das Verhalten des Mitfahrers beeinflusst das Handling besonders in Kurvenfahrten.
“Prinzipiell verhält sich ein Motorrad mit höherem Gewicht und verändertem Schwerpunkt anders. Man muss die Fahrweise und auch das Motorrad an das Fahren mit Sozius anpassen”, so der Profi. Außerdem sollte das Fahrwerk (Federbein) auf das zusätzliche Gewicht eingestellt und der Luftdruck der Reifen optimalerweise erhöht werden, damit das Bike auch weiterhin ausbalanciert ist. “Sonst schlagen die Federn durch oder der Lenker beginnt zu flattern”, erklärt Scheiblauer. Details dazu findet man in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs.
Hier weitere Tipps des Motorrad-Chefinstruktors der ÖAMTC Fahrtechnik:
* Sowohl Fahrer als auch Mitfahrer sollten keine raschen, abrupten Bewegungen durchführen.
* Alle Bewegungen des Fahrers sollten ohne Zeitverzögerung vom Sozius mitgemacht werden. “Der sogenannte Körperschluss bedeutet, dass sich zwei Körper wie einer bewegen”, erklärt Scheiblauer.
* Immer auf der gleichen Kopfseite des Fahrers vorbeischauen.
* An den Haltegriffen oder am Fahrer (an der Taille) festhalten.
* “Auf Beschleunigungs- und Bremsphasen vorbereitet sein und unbedingt immer die richtige Schutzkleidung tragen – das gilt auch für Mitfahrer”, so der Profi.
* Für den Fahrer gilt, besonders zu Beginn, eine sanfte Fahrweise zu wählen. “Der sogenannte ‘Busfahrer-Stil’ gibt dem Beifahrer die Gelegenheit, sich an die Kräfte zu gewöhnen.”