Was tun in Fastenzeit und Ramadan?

Fasten und Medikamente – Was ihr unbedingt beachten solltet

Montag, 03. März 2025 | 08:00 Uhr

Von: red

Am 1. März startet weltweit für alle Muslime der heilige Fastenmonat Ramadan. Und für viele praktizierende Christen beginnt mit dem Aschermittwoch am 5. März die Fastenzeit. Diese geht bis zum Ostersonntag. Der bewusste Verzicht – sei er zeitlich begrenzt – auf feste Nahrung oder auf bestimmte Lebensmittel kann einen positiven Effekt auf viele Menschen haben. Für manche birgt er jedoch Risiken. Wenn ihr regelmäßig Medikamente einnehmt, ist Fasten nicht grundsätzlich verboten. Ihr solltet jedoch vorher unbedingt mit eurem Arzt oder eurer Ärztin sprechen.

Die richtige Dosierung

Fasten in der Passionszeit bedeutet für Christen und Christinnen einen 40-tägigen Verzicht auf Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten, Rauchen und andere Genüsse. Gläubige Musliminnen und Muslime verzichten während des Ramadans zwischen Sonnenauf- und -untergang darauf, zu essen, zu trinken und zu rauchen. Vom Fasten ausgenommen sind Kinder vor der Pubertät, Schwangere, Stillende, Menstruierende, Reisende, Ältere und Kranke. Dennoch entscheiden sich auch chronisch Erkrankte bewusst für ein religiöses Fasten. Dann sollte unbedingt im Vorfeld geklärt werden, ob die gewohnte Medikation auf den durchs Fasten veränderten Stoffwechsel angepasst werden muss. Eure übliche Dosis kann sonst nämlich auf einmal viel zu hoch sein. Besonders vorsichtig solltet ihr sein, wenn ihr Diuretika, also entwässernde Mittel, nehmt. Schließloch wollt ihr doch eine wirklich ungesunde Dehydration vermeiden.

Der richtige Zeitpunkt

Wer den Ramadan begeht, steht vor einer weiteren Herausforderung: Die Einnahme von Arzneimitteln ist tagsüber nicht erlaubt. Zumindest nicht in Tablettenform, als Nasentropfen oder Zäpfchen. Salben, Augentropfen und Inhalationen sind auch tagsüber konform. Nun ist es aber eine ganz schlechte Idee, den Einnahmezeitpunkt eurer Tabletten einfach so zu verschieben. Sprecht das auf jeden Fall zunächst mit dem medizinischen Fachpersonal eures Vertrauens oder den Mitarbeitenden eurer Apotheke ab. Die Einnahme mancher Medikamente kann durchaus um ein paar Stunden verschoben werden, aber hier ist Planung nötig. Die christliche Fastenzeit hat keinerlei festgelegte Regeln zur Einnahme von Medikamenten.

Lieber aufs Fasten verzichten?

Sollte sich nach Rücksprache mit eurer Ärztin oder eurem Arzt zeigen, dass eure Medikation keine Verschiebung im Zeitplan zulässt, solltet ihr nicht absolut streng fasten. Egal ob aus religiösen, spirituellen oder gesundheitlichen Beweggründen gefastet wird, manche Menschen sollten lieber generell darauf verzichten. Dazu gehören Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz oder chronischer Niereninsuffizienz und alle, die unter einer Essstörung leiden. Besondere Vorsicht ist auch bei einem Diabetes geboten. Wenn ihr Diabetiker seid und fasten wollt, kontrolliert bitte eure Blutzuckerwerte mehrmals am Tag und achtet besonders aufmerksam auf die Symptome einer Über- oder Unterzuckerung. Am besten habt ihr immer eine Portion Traubenzucker dabei. In Notfallsituationen erlaubt der Koran ausdrücklich, das Fasten zu unterbrechen.

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