Von: luk
Bozen – Um sich besser vor dem Virus Sars-CoV-2 zu schützen, spricht die gestern von Landeshauptmann Arno Kompatscher unterzeichnete Verordnung Nr. 3 neben strengeren Vorgaben in der Gastronomie auch die generelle Empfehlung aus, in Südtirol künftig möglichst FFP2-Masken zu tragen. Um die Anwendung zu erleichtern, hier die wesentlichen Informationen zu FFP2-Masken im Überblick.
FFP2-Maske besonders bei Menschenansammlungen empfohlen
Der stellvertretende medizinische Einsatzleiter des Covid-19-Teams Patrick Franzoni rät zu dieser effizienten Art von Mund-Nasen-Schutz ganz besonders dort, wo mehr Menschen aufeinandertreffen, zum Beispiel in den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn und in allen Situationen, in denen Menschen, die nicht zusammen leben, gemeinsam ein Verkehrsmittel nutzen. Auch in allen öffentlichen Räumen und an allen Orten, wo Menschenansammlungen nicht vermeidbar sind, wird das Tragen der FFP2-Maske dringend angeraten.
Unterschied zwischen chirurgischen und FFP2-Masken
Bekanntlich wird das Coronavirus über Tröpfcheninfektion übertragen: Denn bei der Atmung oder beim Sprechen werden Tröpfchen produziert, gelangen in die Luft und können andere anstecken. Hier unterscheidet man zwischen gewöhnlichen Tröpfchen und allerkleinsten Tröpfchen, den Aerosolen.
Der Unterschied zwischen chirurgischen Masken (auch OP-Maske oder Mundschutz genannt) und FFP2-Masken liegt nun vor allem in ihrer unterschiedlichen Schutzwirkung für den Träger selbst: So halten die chirurgischen vor allem die Tröpfchen zurück, die der Träger selbst erzeugt. Sie schützen somit andere Personen sehr stark vor Ansteckungen, weniger aber den Träger. FFP2-Masken hingegen schützen auch den Träger selbst wesentlich stärker, und zwar nicht nur generell vor Tröpfchen, sondern auch vor Aerosolen.
In Zahlen ausgedrückt: Für den Träger selbst filtern die sogenannten chirurgischen Masken etwa 30 Prozent der Aerosole, für andere Menschen, mit denen der Träger in Kontakt ist, hingegen 90 bis 95 Prozent. FFP2-Masken hingegen filtern mindestens 94 Prozent, FFP-3-Masken sogar mindestens 99 Prozent der Aerosole.
Wie Franzoni erklärt, liegt das an der Beschaffenheit der Masken: “Die FFP2-Maske ist anders aufgebaut als die chirurgische Maske.” Während chirurgische Maksen aus mehrlagigen Kunststoffen und einem speziellen Filtervlies bestehen, sind FFP2-Masken aus mehrlagigen Kunststoffen, einem speziellen Filtervlies und mehreren Filterschichten zusammengesetzt. “Deshalb ist es in bestimmten Situationen so wichtig, eine solche FFP2-Maske zu tragen, um sich selbst gut vor dem Coronavirus zu schützen”, empfiehlt Franzoni.
Maske richtig aufsetzen
Besonders wichtig sei zudem, dass die FFP2-Maske, wie übrigens auch alle anderen Masken, richtig angezogen und getragen werde, so der Vize-Einsatzleiter des Covid-19-Teams: “Man muss sie über die Ohren ziehen und schauen, dass sie bei der Nase, beim Mund und den Wangen eng anliegt und keine Luftströme durchlässt. Am besten macht man eine Probe, indem man tief durchatmet und kontrolliert, ob die Maske luftdicht ist.” Wenn die Maske korrekt sitzt, sind die eigenen Atemwege laut Franzoni vor Tröpfchen anderer geschützt. Vor dem Anziehen der Maske sollte man sich die Hände gründlich waschen und die Maske nur an den Rändern bzw. Bändern anfassen.
Zur Kennzeichnung der Masken
Der Name FFP ist eine Abkürzung von “Filtering Face Piece” (Partikel filternde Maske).
Im Handel sind auch Masken mit der Kennzeichnung N95 und KN95 erhältlich. Sie entsprechen amerikanischen (N95) und chinesischen (KN95) Sicherheitsstandards. Ihre Filtereigenschaften sind mit jenen der FFP2-Masken vergleichbar, der Unterschied liegt nicht in der Qualität, sondern im Zertifizierungsprozess der Qualitätsmerkmale.
Weiter Abstand halten und auf Handhygiene achten
Die Masken sind übrigens immer nur ein Teil der Vorsichtsmaßnahmen, warnt Franzoni: “Es stimmt: Masken können vor Ansteckungen mit dem Coronavirus schützen. Es gilt aber auch weiterhin die anderen Anti-Corona-Regeln einzuhalten.” Am wichtigsten sie neben dem Mund-Nasen-Schutz also nach wie vor auch: Abstand halten und Hände oft und gründlich reinigen bzw. desinfizieren.