Von: bba
Wer unter euch Frauen kann sich eine Periode ohne Tampon und Co vorstellen? Klingt ungewohnt und vielleicht unvorstellbar. Die feministische „Freibluterinnen“-Bewegung – auch unter dem Schlagwort “Free Bleeding” bekannt – hat es in sich: Vertreterinnen, wie beispielsweise die Marathon-Läuferin Kiran Gandhi, verwenden bei der Menstruationsblutung keine Hygieneartikel. Sie lassen es “einfach laufen”. Ob das was für euch ist? Hier die Vor- und Nachteile des Free Bleedings!
Eben noch war die Menstruationstasse die Neuheit in Sachen Umgang mit der Periode. Heute berichten wir über einen neuen Perioden-Trend: Das Free Bleeding. Ähnlich wie bei der Tasse sind Umweltschutz und das Verhindern von Bakterien in der Scheide positive Nebeneffekte. Doch bei der “Freien Menstruation” geht es noch um etwas anderes.
“Period Shaming” und wie Feministinnen mit Free Bleeding dagegen rebellieren
Die Menstruation wird auch heute noch in der Gesellschaft mit Begriffen wie “eklig”, “unhygienisch” und “super lästig” assoziiert. Sie ist nach wie vor tabuisiert. Die Regelblutung verstecken und verheimlichen? Auch dazu fühlen sich viele Frauen in extrem religiös-konservativen Ländern gezwungen. Feministinnen haben “die Schnauze voll”. Warum sollte Weiblichkeit verleugnet werden? Warum erleben wir Period Shaming, werden für einen natürlichen Prozess beschämt?
Die Marathon-Läuferin Kiran Gandhi fasste sich beim Londoner Run 2015 ein Herz, nutzte ihren öffentlichen Auftritt und bestritt den Wettkampf 26,2 Meilen lang ohne Tampon. “Ich lief mit Blut an meinen Beinen für die Schwestern, die keinen Zugang zu Tampons haben, und für die Schwestern, die ihre Periode trotz Krämpfen und Schmerzen verstecken und so tun, als gäbe es sie nicht. Ich lief, um zu sagen: Sie existiert und wir leben jeden Tag damit.”
Ziel der Free Bleeding-Bewegung ist also folgende Aussage: Wir sind Frauen, wunderschöne Geschöpfe, die dazu fähig sind, Nachkommen und neues Leben zu gebären. Die Periode ist ein dazugehöriger Faktor – und das ist okay und gut so. Wir schämen uns nicht dafür!
Wie funktioniert die Freie Menstruation?
Im Grunde genommen geht es darum, sich während der Periode komplett loszulösen von jeglichen Hygieneartikeln wie Tampons, Binden und Co, die wie Luxusprodukte versteuert werden – eine Frechheit. Vertreterinnen der Bewegung sagen, dass Frauen irgendwann von ganz alleine ein Gefühl dafür bekommen, wann Intervalle mit Blutschüben einsetzen, sodass dann schnell die Toilette aufgesucht werden kann. So soll der Schlüpper trocken bleiben.
Ob das funktioniert? Nun ja, probieren geht über studieren. Um anfangs große oder kleine Malheure zu verhindern, kann eine Slipeinlage für vorübergehende Sicherheit sorgen.
Vor- und Nachteile des Free Bleedings
Umweltschutz, geringere bis keine Ausgaben für Hygieneartikel, das Verhindern von Bakterien in der Scheide – das sind – ähnlich wie bei der Menstasse – Vorteile des Free Bleedings. Außerdem sagen Befürworterinnen, dass mit der Periode einhergehende Schmerzen gemildert werden.
Eventuelle, ständige Unsicherheit Blutspuren zu hinterlassen, einen gewissen Geruch im Höschen zu haben, sowie die Unruhe, ob eine Toilette in der Nähe ist – diese Faktoren könnten als Nachteile betrachtet werden.
Fazit zur „Freibluterinnen“-Bewegung
Der Grundgedanke des Free Bleedings ist toll: Kein Period Shaming mehr zu akzeptieren, für mehr Weiblichkeit samt ihrer Vorzüge und Hindernisse einzustehen – und anzufangen, den weiblichen Körper samt Ausflüssen zu schätzen und zu lieben. Aber sich vorzustellen, die Menstruation ohne Schutz zu durchleben, das ist schwer. Ständiges Unwohlsein und die Möglichkeit, jederzeit auszulaufen und Blut in der Kleidung zu haben? Lieber nicht.
Eines ist sicher: Period Shaming können wir auch anders bezwingen. Zum Beispiel mit einem offenen Umgang und einem gewissen Selbstbewusstsein bezüglich der Menstruation. Auch ohne Blut im Slip.
Hier ein Beitrag zum Free Bleeding. Schaut rein:
Hier ein Erfahrungsbericht mit Tipps einer überzeugten “Freibluterin”: