Von: luk
Ötztal – Die 23. Ötztal-Classic wurde vom Streckenrad aus geprägt. „Schau ein Käfer, schau ein Ferrari, das ist ein Lambo“, und Prinz Leopold von Bayern mit dem wertvollsten Auto bei der diesjährigen Ötztal-Classic mit seinem BMW 503 Cabrio Bj 1957 mitten drinnen.
Das Zuschauerinteresse entlang der 420 Kilometer war so enorm wie noch nie. An allen Abzweigungen und Gassen applaudierten Oldtimer Freunde. Aus selbstgebauten Fahnen konnte man die Grüße lesen, gefühlte tausende Hände winkten vom Straßenrand. Beifahrerinnen hatten mit dem Zurückwinken alle Hände von zu tun, mussten aber höllisch konzentriert bleiben, denn ihre Aufmerksamkeit galt vor allen anderen Dingen dem Roadbook und den 53 zu bewältigenden Wertungsprüfungen. Die Streckenführung hatte es in sich, aber alle Autos kamen ins Ziel und Pilot und Co-Piloten hatten im Ziel in Oetz dieses glückliche Grinsen im Gesicht, wenn einem etwas Gutes widerfahren ist.
Sportlich blieb es äußerst spannend bis zum Ende. Die 68 Starter nahmen die Sache sehr ernst und es wundert Experten daher nicht, dass es nach Tag eins zwischen Rang eins und zwei nur 0/01 Strafpunkte den Unterschied ausmachte. Gerhard Orlik führte auf Lotus Eclat vor Fuzzi Kofler aus Südtirol. Die besten zehn trennten lediglich 1,6 Punkte. Am Freitag auf der legendären Ötztaler Radmarathon Runde, durch Nord- und Südtirol über die Alpenpässe – Brenner-Jaufen und Timmelsjoch – konnte sich der Gesamtsieger von 2019 Harald Kilzer, auf seinem Mercedes W115 gegen den viermaligen Sieger Michael Berger auf BMW 2002 mit 1,14 Punkten behaupten. Kilzer führte nach zwei Tagen das Feld an. Spannung pur am Start zum Finaltag. Fuzzi Kofler fuhr den dritten Bewerbstag beinahe fehlerfrei und gönnte sich und seinem Co-Piloten Franco Gaioni in Mittenwald mit bereits ein Glas Sekt, wo er spontan mit Olympiasieger Patrick Ortlieb und seiner Frau Kathrin anstieß, diese kennen sich noch aus aktiven Skirennzeiten. Spannend wurde es noch einmal beim Start in der Seefelder Fußgängerzone. Alles war alles sehr eng und voll mit Zusehern. Da passierte schon der eine oder andere Fehler beim Start, Fuzzi Kofler blieb davon aber unbeeindruckt, sein Porsche Baujahr 1958 mit Startnummer 13 lief hervorragend. Die Weiterfahrt ins Ziel war für alle Teilnehmer ein Kinderspiel, standen doch nur noch drei Passierkontrollen an. Dass am Ende nur zwei Zehntel Punkte den Unterschied um den Sieg ausmachte, zeigt wie professionell manche Teams vorbereitet zur ins Ötztal anreisen. Vor zwölf Jahren bei der zehnten Ötztal-Classic stand Fuzzi Kofler bereits einmal ganz oben auf dem Podest.
Viele Oldtimer Freunde interessiert natürlich, wie es Prinz Leopold von Bayern bei seinem Ötztal-Classic Debut erging. Im Gesamtklassement liegt er im Mittelfeld und in seiner Jahrgangsklasse konnte er sich mit Rang neun unter den Top-Ten behaupten. Also aller Ehren wert.