Von: mk
Montagnaga – Kennt ihr das Gefühl, bergab zu laufen, obwohl es so aussieht, als würde man bergauf laufen. Für die Bewohner in Montagnaga im Trentino an der Grenze zum Südtiroler Unterland gehört diese Erfahrung zum Alltag. Auf der Straße am Ortseingang purzeln nicht nur Bälle aufwärts. Auch im Pkw muss man abwärts Gas geben, während man im Leerlauf die Straße hinaufzurollen scheint. Das Magazin Galileo, das auf ProSieben ausgestrahlt wird, ging dem Rätsel auf den Grund.
Reporter Christoph Karrasch traut seinen Augen nicht, als er auf ein Skateboard steigt und ohne weiteres Zutun die Straße hinauf gleitet. Auch Wasser rinnt die Straße angeblich hoch. Doch was hat es mit der Geisterstraße von Montagnaga auf sich?
Die Theorie eines Schwarzen Loches unterhalb der Straße, das die Magnetkräfte der Erde über den Haufen wirft, kann man getrost vernachlässigen.
Mittels eines Landschaftsmessgeräts wird allerdings deutlich, dass der vermeintlich obere Punkt der Straße – objektiv betrachtet – tiefer liegt als der vermeintlich tieferliegende Ausgangspunkt. Die „Geisterstraße“ ist also das Ergebnis einer optischen Täuschung.
Unser Gehirn wird dadurch hinters Licht geführt, dass eine leicht abfallende und eine steil abfallende Straße nebeneinander verlaufen. Steht der Betrachter am Scheidepunkt der beiden Straßen verschiebt sich aus seiner Perspektive der sichtbare Horizont nach unten.
Deshalb scheint es so, als ob die leicht abfallende Straße nach oben führen würde. Der wahre Horizont liegt jedoch etwas höher.
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In Montagnaga hat die stark abfallende Straße ein Gefälle von zehn Prozent und die vermeintliche Geisterstraße eines von einem Prozent.