Geräuschdämmende Ohrstöpsel im Test

Von: luk

Unsere Augen können wir schließen, unsere Ohren hingegen nicht. Sie sind ständig auf Empfang, selbst im Schlaf. Gute Ohrs­töpsel oder Earplugs dämmen die akustische Wahr­nehmung und reduzieren intensive Geräusche auf ein erträgliches Maß. Beim lauten Konzert oder bei der Arbeit mit lärmender Maschinen schützen sie vor Hörschäden; wenn eure bessere Hälfte schnarcht sogar vor einer Beziehungskrise.

Die Stiftung Warentest hat 17 einsetz­bare Ohrs­töpsel getestet: fünf form­bare Vor-Ohr-Stöpsel, die den Gehörgang von außen abdichten, und zwölf In-Ohr-Stöpsel, die in den Gehörgang einge­führt werden. Die Testurteile reichen von Gut bis Mangelhaft.

Die schlechtesten Noten im Test sind auf die Ergebnisse der Schadstoffuntersuchungen zurückzuführen. Einer der getesteten Stöpsel überschriet etwa den EU-Grenzwert für den Phthalat-Weichmacher DEHP und wurde daher als mangelhaft eingestuft. Ein anderer zeigte bedenkliche Mengen an Dibutylzinn.

Generell haben sogenannte Vor-Ohr-Stöpsel besonders gut abgeschnitten. Die Silikonkugeln werden durch Kneten geformt und passen sich sehr gut euren Ohren an, ganz unabhängig von deren Form und Anatomie.

Lamellenstöpsel aus Kunststoff können bei guter Pflege über einen sehr langen Zeitraum verwendet werden. Sie „dämmten bei vielen Probanden verschiedene Frequenzen gleich gut, erreichten im Schnitt aber nicht mehr als eine mittlere Dämmwirkung“. Zudem werden sie von einigen Probanden als unangenehm im Tragekomfort empfunden.

Für welche Ohrstöpsel ihr euch auch entscheidet, ihr solltet sie nicht zu häufig oder gar täglich benutzen. Bernhard Junge-Hülsing, Sprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte warnt: „Wenn Sie Ohrstöpsel vorübergehend tragen, ist nichts dagegen zu sagen. Doch sollten damit nicht ganz normale Umweltgeräusche ausgeblendet werden, sondern nur Extreme. Wer jede Nacht mit Ohrstöpseln schläft oder sie auch tagsüber häufig nutzt, kann auf Dauer geräuschempfindlicher werden.“