Von: bba
„Wir haben am Wochenende dies und das gemacht.“, „Da haben wir leider keine Zeit.“, „Wir werden eine Lösung finden.“ … – Paare, die sehr häufig von sich in der „Wir-Form“ sprechen, sind für viele einfach nur total nervig. Immerhin sollte man doch auch in einer Beziehung immer noch ein eigenständiger Mensch sein und Dinge auch Mal alleine machen können – sollte man meinen. Denn einer aktuellen Studie zufolge, sind Paare, die von sich oft als „Wir“ sprechen, glücklicher und meinen es wirklich ernst miteinander. Sie setzen sich füreinander ein und haben gemeinsame Projekte.
Paare, die öfter „Wir“ anstatt nur „Ich“ verwenden, führen eine glückliche Beziehung und funktionieren besser. So das Ergebnis einer aktuellen Studie an der University of California. Dabei wurden mehr als 5000 Teilnehmer zu ihren Beziehungen, ihrem Verhalten in Beziehungen und ihrer psychischen Gesundheit befragt. Besonders interessant: Nicht nur wer selbst die „Wir-Form“ benutzt, ist in Beziehungen glücklicher, sondern es reicht bereits aus, dass der Partner „wir“ statt „ich“ verwendet, um zu einer besseren Beziehung beizutragen. Wer von sich in der „Wir-Form“ spricht, deutet damit an, es in der Beziehung wirklich ernst zu meinen und sich eine längerfristige Partnerschaft vorstellen zu können.
„Wir-Form“ ist ein Zeichen für gegenseitige Abhängigkeit
Wer die „Wir-Form“ benutzt, ist abhängiger voneinander, so das Ergebnis der Studie. Diese Abhängigkeit darf in diesem Zusammenhang allerdings nicht als negativ bewertet werden, sondern deutet im Gegenteil sogar auf eine glücklichere Beziehung hin, so einer der Studienleiter. Paare, die häufiger von sich als Einheit sprechen, unterstützen sich mehr und nehmen ihren Partner positiver wahr, so das Ergebnis. Unklar ist allerdings noch, ob Paare, die prinzipiell glücklicher sind, häufiger in der „Wir-Form“ sprechen, oder ob die „Wir-Form“ das Glück in einer Beziehung steigert. Das soll nun in weiteren Studien geklärt werden. Fest steht aber: Wer öfter von „wir“ als nur von sich selbst spricht, stärkt auf Dauer die Bindung zum Partner.
Es scheint einleuchtend zu sein, dass Egoismus und Ich-bezogenes Denken einer Beziehung nicht dienlich sein können. Die Einstellung zur Partnerschaft und die Einsatzbereitschaft für eine gute Beziehung, zeigen sich auch in der Wortwahl.