Von: Ivd
Inmitten der trockenen Landschaft Mauretaniens bahnt sich ein ehrgeiziges Klimaprojekt an: Das „Sahara Renaissance Projekt“ (SAREP), unter der Führung von Professor Peter Heck vom Umwelt-Campus Birkenfeld, hat zum Ziel, die lebensfeindliche Umgebung der Sahara in fruchtbares Land mit Hilfe von Solar- und Windenergie zu verwandeln. Gleichzeitig soll das Projekt 400.000 Jobs in der Wüstenregion schaffen, einen Teil des Bedarfs an Lebensmitteln sowie Wasser decken und enorme Mengen CO2 einspeichern.
Grünes Wachstum mit Solartechnologie
Zunächst startet das Projekt im nächsten Jahr mit vier Hektar Wüste, die begrünt werden. Zur Bewässerung der Grünflächen wird entsalztes Meerwasser verwendet, das mithilfe von Wind- und Sonnenergie gewonnen wird. Das darin enthaltene CO2 wäre laut Professor Heck in den Böden wesentlich sicherer und langfristiger gespeichert. In den Meeren trägt es zur Übersäuerung bei und kann durch Verdunstung leicht wieder in die Atmosphäre gelangen. Im Boden hätte der Kohlenstoff gleich eine Funktion als Dünger und ist langfristig gespeichert.
Wertschöpfung made in Africa
Das Projekt soll sich einmal auf zwei Millionen Hektar ausweiten. Die angebauten Produkte würden nicht nur einen Teil zum Lebensmittelbedarf beitragen, das trockene Mauretanien hat durch das Entsalzen des Meerwassers auch eine konstante Trinkwasserquelle mit großen Kapazitäten. Weiterhin soll das Projekt 400.000 Arbeitsplätze schaffen, für Infrastruktur sorgen und auch in Bildungsmöglichkeiten investieren. Nur die Überschüsse sollen am Ende tatsächlich exportiert werden. Peter Heck arbeitet bei diesem Ziel eng mit der mauretanischen Regierung zusammen.
Der Grundstein für das Großprojekt soll bereits in diesem Jahr gelegt werden: Ab November 2024 soll es ein Büro in Mauretanien geben, dass sich mit der zeitnahen Umsetzung des Projekts befasst. Der erste Schritt ist die Gewinnung des Trinkwassers, die mithilfe sogenannter Agro-Photovoltaik-Anlage bewerkstelligt werden soll. Auf der Oberseite dieser Anlagen befinden sich Solar-Panels, die die Sonnenenergie abfangen. Unterhalb dieser Gestelle kann die Fläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Auch hierzulande erfreuen sich diese Systeme zunehmend an Beliebtheit.
Begrünung der Wüste als Erfolgsrezept
Begrünungsprojekte in Wüstenregionen haben sich bereits bewährt: Die SEKEM-Kooperative in Ägypten demonstriert seit 45 Jahren, wie erfolgreich biologischer Anbau in der Wüste funktionieren kann. Laut Studien könnte die Begrünung der Sahara die Oberflächentemperatur in der Region um bis zu acht Grad Celsius senken, und das wäre nur der direkte Effekt. Hinzu käme die Einsparung von CO2, die bei entsprechender Fläche ebenfalls einen Einfluss auf das globale Klima haben könnte.
Dr. Lorenz Hübner, Klimaexperte und Beobachter des Projekts, hebt hervor, dass vor allem die soziopolitische Stabilität Mauretaniens ein entscheidender Faktor sei: „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Regierung eng eingebunden ist und nicht nur Land verpachtet wird.“ So könne das Land selbst an dem ambitionierten Großprojekt mitarbeiten und eigene Wünsche einbringen.
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12 Kommentare auf "Grüne Wüste: Kann uns dieses Projekt alle retten?"
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Eine gute Sache,und auch Arbeitsplätzte werden geschaffen, aber Retten wird es uns nicht… Das grösste Problem das wir haben, ist der Konsum… aber ohne Konsum läuft die Wirtschaft nicht und leider regiert Geld die Welt, und daran wird sich nichts ändern!
Kapitalismus sei dank
Wir, der Mensch haben das Wirtschaftssystem erschaffen. Wir können es auch wieder änder – wenn wir wirklich wollen. Entschuldigt euer/uner Fehlverhalten daher bitte nicht mit eureum Fatalismus…
Ob uns das Projekt alle retten kann, weiß ich nicht. Aber einen Versuch ist es allemal wert! Es würde CO₂ binden, das lokale Klima etwas abkühlen, sowie die lokale Versorgung mit Nahrungsmitteln und elektrischen Strom verbessern. Wenn es funktioniert, wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte, das Ganze im großen Stil aufzuziehen. Wüste gibt es schließlich genug auf der Welt. Ackerland dagegen wird immer weniger.
immer wieder diese grünen
Afrika hat enormes Potential, die Sahel Zone ist riesig und Initiativen die auf „tree-based farming“ setzen können den Kontinent langfristig positiv verändern. Nachhaltige Landwirtschaft, Bäume und Begrünung sind allgemein die Mittel um Dürre, Erosion, Überschwemmungen und Wüstenbildung entgegen zu wirken. Alles Themen die dank dem Klimawandel auch Europa betreffen werden.
als i vor a poor johre zu an bericht über wossermongel in de trokengegenden im meeresnähe de froge gstellt honn warum man mit de heutigen möglichkeitn nit meerwosser entsolzt, um der not engegend zu wirkn, bin i, wie so oft, als iq schwocher idiot verspottet wortn und mit worte wie “nit mochbor” und “zu teuer” belehrt wortn! jetz sig man: ES GEA JO, WENN JEMAND WILL👍! den erfolg zoag nor de zukunft!ober wenns niemand probiert, werd man holt a nie wissen wos es gebrocht!
@Staenkerer Nun, vor vielen Jahren war es auch zu teuer, und es ist immer noch teuer. Und jetzt zwingt uns der Klimawandels dazu. Kosten Nutzen, jetzt muss man es machen. Ganz einfach.
Vor was müssen wir gerettet werden?
Unser größtes Problem ist das verfügbare “Humankapital”
Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob es überhaupt zielführend ist, dass wir gerettet werden…
Äthiopien zerfällt in ethnischen Konflikten. Siehe den NZZ Artikel dazu. Und ihr Träumer wollt Bäume pflanzen. Dafür bräuchte es Rahmenbedingungen, die sind seit Generationen nicht da.
Bäume scheren sich nicht um Ethnien. Aber sie speichern Wasser, erzeugen Schatten, Sauerstoff und Biomasse, kurzum sie machen braches Land wieder fruchtbar. Davon profitieren alle, denn die Not und der Hunger bedingen den Grossteil der Konflikte in diesen Gegenden.