Von: luk
Bozen – Wer sich auch in der kalten Jahreszeit mit seinem Fahrrad oder E-Bike fortbewegen möchte, sollte auf einige Punkte achten. Die Experten des Mobilitätsclubs ÖAMTC erklären, worauf es ankommt, damit man im Winter auch mit dem Fahrrad gut ans Ziel kommt.
* Auf Beleuchtung achten:
“Mangelhafte Ausrüstung oder fehlende Beleuchtung am Fahrrad kann eine Strafe von bis zu 726 Euro nach sich ziehen. Führt eine schlechte oder fehlende Beleuchtung zu einem Unfall, kann es bedingt durch die Fahrlässigkeit außerdem zu Schadenersatzforderungen und im Falle eines Personenschadens zu einem gerichtlichen Strafverfahren samt Verurteilung kommen”, erklärt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried. Fahrräder und E-Bikes müssen mit einem hellen weiß oder hellgelb leuchtenden, fest vorne am Rad angebrachten Scheinwerfer ausgestattet sein, der die Fahrbahn mit ruhendem Licht beleuchtet. Hinten ist ein rotes Rücklicht vorgeschrieben, welches auch blinken darf und auch am Rucksack angebracht sein kann. Die Beleuchtung darf bei Tageslicht und guter Sicht jedoch entfallen. Fahrräder und E-Bikes müssen zudem mit Reflektoren ausgerüstet sein: vorne weiß, hinten rot, an den Pedalen nach vorne und hinten gerichtete Reflektoren, an den Rädern Katzenaugen oder alternativ Reifen mit reflektierenden Umrandungen.
* Bereifung im Winter:
Den Fahrradreifen muss im Winter weitaus mehr Beachtung als im Sommer geschenkt werden. In der Materialzusammensetzung gibt es durchaus Unterschiede – neben speziellen Winterreifen gibt es auch Spikereifen. “Bei Fahrradreifen ist zwar keine Mindestprofiltiefe vorgeschrieben, dennoch ist es unverzichtbar, auf ausreichend Profil zu achten. Alles andere wäre ein Sicherheitsrisiko”, mahnt der ÖAMTC-Techniker und Fahrrad-Experte Steffan Kerbl. Er fügt hinzu: “Gerne kann im Winter der Luftdruck im Reifen etwas reduziert werden, was sich meist schon durch die geringeren Außentemperaturen von selbst ergibt.”
* Achtung bei abnehmbaren Akkus:
“Elektrofahrräder sind mit gut abgeschirmter Elektrik und Elektronik ausgestattet. Der Schwachpunkt sind die Kontaktpunkte zwischen Akku und Antrieb am Fahrrad, wenn der Akku abnehmbar ist. Diese Kontakte sollte man im Auge behalten und gelegentlich mit einem Spritzer Mos2-Öl versehen”, rät Steffan Kerbl E-Bike Fahrern. Das Elektrofahrrad sollte im Winter oder bei Niederschlag keinesfalls im Freien stehen. “Der Akku kann übrigens nur vernünftig geladen werden, wenn er zumindest Kellertemperatur (10 Grad Celsius) hat”, sagt Kerbl.
* Wind Chill-Effekt – auf passende Kleidung achten:
Im Winter gilt es nicht nur auf die Außentemperatur zu achten, sondern auch wie viel Fahrtwind hinzukommt. “Bei einer Temperatur von minus fünf Grad wirken 25 km/h schon als hätte es draußen minus zwölf Grad”, erklärt Kerbl. “Neben einer passenden Jacke sind Handschuhe unvermeidbar. Andernfalls riskiert man, nicht mehr kontrolliert bremsen zu können.” Wer seine Kinder im Winter auf dem Fahrrad mitnehmen möchte, sollte sich bewusst machen, dass diese noch leichter auskühlen als Erwachsene.
* Salznasse Fahrbahn:
“Wer im Winter und bei jedem Wetter durchfahren möchte, sollte sich im Klaren sein, dass die Straßen nicht nur nass, sondern auch salznass sein können. Dadurch entsteht Sole, die am Fahrrad und der Bekleidung festklebt”, so Kerbl. Beim Fahrrad sollten alle metallischen und beweglichen Teile im Auge behalten und regelmäßig gereinigt werden. Die Kette benötigt außerdem besondere Aufmerksamkeit und muss regelmäßig geölt werden. Dasselbe gilt für Schalt- und Bremszüge und bei außen liegenden Schaltkomponenten für die Umwerfer.
* Winterliche Wetterbedingungen:
Bei Schnee oder Glatteis sollte nicht gefahren werden. “Egal, wie viel Routine man aufgebaut hat, auf einer Asphaltfläche mit Eisschicht macht das Fahrrad nicht mehr mit. Es herrscht höchste Sturzgefahr”, mahnt Steffan Kerbl.
Weitere Informationen findet ihr unter: www.oeamtc.at/thema/fahrrad