Von: luk
Bozen – Damit mehr Urlauber Öffis nutzen und Museen besuchen, will das Land eine einheitliche, flächendeckende, über Nächtigungen bezahlte Gästekarte einführen. Die Kritik auf dieses Vorhaben war enorm. Das Land stelle Urlauber über Einheimische. Das Land Südtirol argumentiert hingegen, dass durch die Gästekarte eine Verkehrsreduzierung erfolge und sich die Gäste in den Museen mehr über Südtirol informieren würden. Bezahlt werde die Karte über eine Verrechnung in den Beherbergungsbetrieben.
Dennoch war in einer nicht repräsentativen Spontanbefragung auf Südtirol News die Ablehnung gegen das Vorhaben überwältigend. 76 Prozent der über 6.000 Teilnehmer finden die Gästekarte schlecht. Hier entstehe ein Ungleichgewicht. 24 Prozent finden die geplante Gästekarte hingegen positiv. So müssten die Urlauber nicht unbedingt mit dem Auto kommen.
Auch im Kommentarbereich zeigte sich, dass die Gästekarte ein heißes Thema ist.
@Neumi schreibt: “Gab’s nicht mal eine EU Richtlinie, dass es keine Unterscheidung geben darf zwischen Einheimischen und Nichteinheimischen? Das Argument mit der Verkehrsreduzierung und der Information über Museen gilt auch für Einheimische. Bietet sie also allen an oder lasst es bleiben.”
@trulli kommt zu diesem Schluss: “In den meisten Ländern ist es für Einheimische günstiger als für Touristen. Im wunderschönen Südtirol ist es umgekehrt…..”
@info findet das Vorhaben hingegen gut: “Grundsätzlich gut, weil sie den Verkehr entlastet. Diskutabel ist das Finanzierungsmodell, da sollte vonseiten des Tourismus mehr geleistet werden.”
Und @onassis schreibt: “Da nur jeder dritte Gast und viele nur sehr wenig diese Karte nutzen, muss man davon ausgehen dass diese Karte ein lukratives Geschäft für das Land und Busunternehmen darstellt. Diese Karte ist unter der Bevölkerung viel zu wenig kommuniziert worden, sodass der Verdacht besteht, dass der Einheimische hintergangen wird. Es ist aber das Gegenteil der Fall. Der Vermieter zahlt für den Gast tagtäglich diesen Beitrag, ob er dann das öffentliche Verkehrsmittel nutzt, oder nicht.”